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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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55<br />

aus schier wirtschaftlichen Überlegungen zu einer Notwendigkeit. So haben<br />

erst unlängst die Autoren der britischen Studie zur „borderless education“<br />

hervorgehoben, „probably the most significant issue facing the higher education<br />

sector in the UK is building the capacity (skills and infrastructure) to<br />

develop high quality learning across the different dimensions of borderless<br />

education.“ (Business 2000a:156)<br />

Damit wird in diesem Bereich gewissermaßen eine Entwicklung nachvollzogen,<br />

die <strong>den</strong> modus operandi des britischen Hochschulsystems nach der<br />

formalen Verschmelzung unterschiedlicher Hochschultypen in <strong>den</strong> 1990er<br />

Jahren erheblich verändert, neuen Regeln unterworfen <strong>und</strong> zugleich mit<br />

vielen neuen, „auf gleicher Augenhöhe“ operieren<strong>den</strong> Anbietern belastet<br />

hat: Die standardisierte Qualitätsüberprüfung der <strong>Studienangebote</strong> durch<br />

externe Agenturen ist genau in dem Maße zu einem Eckpfeiler der staatlichen<br />

Hochschulsteuerung gewor<strong>den</strong>, wie sich diese von einer Detailregulierung<br />

ex-ante hin zu einer ergebnisorientierten Globalsteuerung gewandelt<br />

hat.<br />

Obwohl es keine direkte Verknüpfung zwischen dieser Qualitätsüberprüfung<br />

<strong>und</strong> der öffentlichen Gr<strong>und</strong>-Finanzierung der Hochschulen <strong>für</strong> Lehraufgaben<br />

gibt, ist gerade jungen <strong>und</strong> weniger angesehenen Hochschulen sehr daran<br />

gelegen, in <strong>den</strong> Verfahren möglichst gut wegzukommen. Bekämen sie wiederholt<br />

schlechte Qualitätsatteste, hätte das nämlich nicht nur unmittelbare<br />

Auswirkungen auf die Studienplatznachfrage, sondern könnte zur Empfehlung<br />

an die F<strong>und</strong>ing Councils führen, ihre Zuwendungen zu überprüfen.<br />

Daher haben die meisten britischen Hochschulen während der letzten zehn<br />

Jahre ausgefeilte, weitgehend standardisierte Routinen <strong>für</strong> die interne Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> ein entsprechendes Berichtswesen etabliert, einschließlich<br />

der da<strong>für</strong> notwendigen Managementkapazitäten.<br />

Die Eckpunkte <strong>für</strong> das aktive Qualitätsmanagement aller öffentlich finanzierten<br />

<strong>und</strong> förmlich anerkannten Hochschulen sind durch <strong>den</strong> „Code of<br />

practice – Quality and Standards in Higher Education“ vorgegeben, <strong>den</strong> die<br />

QAA ihren regelmäßigen „institutional reviews“ durch externe Gutachter<br />

zugr<strong>und</strong>e legt <strong>und</strong> in der derzeit gültigen Version 1996 verabschiedet hat. 40<br />

Danach sind alle Hochschulen dazu aufgefordert, eigenverantwortlich „formal<br />

and effective procedures“ <strong>für</strong> das „design“, das „approval“ <strong>und</strong> das<br />

„monitoring and review of programmes zu entwickeln, zu dokumentieren<br />

<strong>und</strong> wahrzunehmen. Ob <strong>und</strong> inwieweit diese „clearly described and communicated“<br />

sind, wird durch die Review Teams der QAA überprüft.<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> das Verständnis <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Architektur des Verfahrens<br />

ist dessen prozedurale Ausrichtung: So sollen Lehrprogramme zwar auf<br />

„external reference points“ wie z.B. „subject benchmark statements“ oder<br />

„national qualifications frameworks“ Bezug nehmen, sofern es solche gibt.<br />

Ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist jedoch die generelle Verpflichtung<br />

der Hochschulen, dabei auf ein kohärentes institutionelles Profil, auf eigenverantwortliche<br />

strategische Prioritäten <strong>und</strong> akademische Entscheidungen<br />

zu achten <strong>und</strong> sowohl <strong>den</strong> Ertrag – definiert als „the effectiveness in achie-<br />

40 Der offizielle Titel heißt: „Code of practice for the assurance of academic quality and<br />

standards in higher education“, s. http://www.qaa.ac.uk/public/cop/coppamr/contents.htm<br />

Entwicklung in<br />

Großbritannien<br />

Anreize<br />

Code of<br />

Practice<br />

der QAA<br />

Architektur<br />

des Code of<br />

Practice

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