29.10.2012 Aufrufe

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11<br />

Anforderungen des Marktes, die auch politisch immer stärker erwünscht<br />

schien. Um so mehr gilt das <strong>für</strong> das Feld der „transnational“ bzw. „borderless<br />

education“ im weiteren Sinne. Dessen enorme Dynamik, die völlig<br />

neuartige Akteure <strong>und</strong> Anbieterkonstellationen auf <strong>den</strong> Plan bringt <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Probleme im Bereich der staatlichen Regulierung <strong>und</strong> Anerkennung<br />

von Studien- <strong>und</strong> Qualifikationsangeboten aufwirft, wird maßgeblich durch<br />

die in allen Teilen der Welt rasch wachsende Nachfrage nach einer Hochschulausbildung<br />

genährt.<br />

Dabei handelt es sich vor allem um eine Nachfrage nach solchen ausländischen<br />

Zertifikaten oder nach von ausländischen Hochschulen patentierten<br />

Kursen, die beruflich möglichst direkt verwendungsfähig <strong>und</strong> verwertbar<br />

sind. Da<strong>für</strong> bedarf es nicht allein neuer Vertriebsformen, sondern auch neuer<br />

Inhalte <strong>und</strong> Didaktik: „While growth reflects increasing demand for higher<br />

education, this demand is not necessarily for ‚more of the same‘. Most of<br />

the demand ... is from the ‚working adult‘ population ... Pressures for lifelong,<br />

relevant, ‚just in time‘, flexible approaches to learning suggest the<br />

need for diversified provision. Increasingly, institutions will need to make<br />

strategic choices about the markets they can and wish to serve.“ (Business<br />

2000a:17f.)<br />

Um sich auf diesem Feld erfolgreich zu behaupten, müssen Hochschulen<br />

ihre <strong>Studienangebote</strong> daher möglichst marktgerecht <strong>und</strong> flexibel gestalten.<br />

Dies ist eine Herausforderung, der sie nicht mit <strong>den</strong> üblichen institutionellen<br />

Routinen <strong>und</strong> akkumuliertem Prestige beikommen können: „Traditional institutions<br />

are frequently organised in supply-led and heavily institutionalised<br />

ways, lacking the flexibility to respond in time to the new needs in contents<br />

and methodology.“ (Machado dos Santos 2000:5) Umgekehrt sind die<br />

Schwierigkeiten der Hochschulen, mit diesen Problemen umzugehen, eine<br />

wichtige Ursache da<strong>für</strong>, warum sich auf diesem weltweiten Markt neue Arten<br />

von kommerziellen Bildungsanbietern so rasch etablieren <strong>und</strong> durchsetzen<br />

können.<br />

1.2.1 Nachfrageentwicklung<br />

Soweit es die Nachfrageseite betrifft, sind <strong>für</strong> <strong>den</strong> Übergang vom Studium<br />

im Ausland zum „Import“ kompletter <strong>Studienangebote</strong> oder einzelner Kurseinheiten<br />

ausländischer Hochschulen in <strong>den</strong> wichtigsten Entsender-Ländern<br />

im wesentlichen drei Faktoren verantwortlich: Kulturelle Faktoren, neue bildungspolitische<br />

Weichenstellungen <strong>und</strong> veränderte ökonomische Rahmenbedingungen.<br />

Auch in <strong>den</strong> Schwellenländern mit großer wirtschaftlicher Dynamik <strong>und</strong> einer<br />

entsprechend wachsen<strong>den</strong> Bildungsnachfrage gibt es religiöse Bindungen,<br />

kulturelle Praktiken <strong>und</strong> politische Verhältnisse, die dem voranschreiten<strong>den</strong><br />

Ausbildungs-Exodus junger Menschen klare Grenzen setzen <strong>und</strong><br />

die Nachfrage nach ausländischen <strong>Studienangebote</strong>n vor Ort anregen.<br />

So sehen es beispielsweise viele malaiische Familien nicht gerne, dass ihre<br />

Kinder in einem nicht islamischen Land studieren. Solche Vorbehalte kommen<br />

insbesondere dann zum Tragen, wenn es sich bei <strong>den</strong> Kindern um<br />

Anforderungen<br />

an „offshore“-<br />

Angebote<br />

Schwierigkeiten<br />

der Hochschulen<br />

Kulturelle<br />

Faktoren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!