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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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oder aber restriktiven Zulassungs- <strong>und</strong> Anerkennungsregelungen in ihren<br />

jeweiligen Sitzländern Rechnung tragen.<br />

Häufig wer<strong>den</strong> Validierungen schrittweise vorgenommen, d.h. die Anerkennung<br />

erfolgt zunächst nur <strong>für</strong> einen ersten Studienabschnitt <strong>und</strong> wird dann<br />

parallel zum voranschreiten<strong>den</strong> Kursprogramm allmählich ausgeweitet. Ein<br />

solches Vorgehen empfiehlt sich immer dann, wenn das zu validierende<br />

Programm von einer frisch gegründeten Einrichtung ohne ausreichende<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Ressourcen angeboten wird, so dass ihr die validierende<br />

Hochschule nicht gleich einen „Blankoscheck“ ausstellen möchte. Auch<br />

wer<strong>den</strong> Validierungen in der Regel auf drei, maximal fünf Jahre befristet.<br />

In vielen Fällen sind Validierungen gepaart mit Twinning-Arrangements.<br />

Danach können oder müssen die Teilnehmer einen bestimmten Abschnitt<br />

des Studienprogramms direkt an der validieren<strong>den</strong> Hochschule verbringen,<br />

deren Abschlussgrad sie erwerben möchten. In dreijährigen Bachelor-<br />

Programmen handelt es sich meistens um sogenannte „2+1 arrangements“,<br />

nach <strong>den</strong>en die Teilnehmer während der ersten bei<strong>den</strong> Studienjahre im<br />

Heimatland <strong>und</strong> im letzten Studienjahr in England oder Australien studieren.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr wird aber zu „3+0“ Validierungen übergegangen. „Twinning<br />

arrangements“, insbesondere solche des Typs „2+1“, wer<strong>den</strong> gelegentlich<br />

auch als eine Art Vorkehrung zur Sicherung bestimmter Ausbildungsstandards<br />

geschätzt <strong>und</strong> genutzt. Twinning findet zudem oft in Kombination mit<br />

einer informellen Variante der Validierung statt, bei der die Mutterhochschule<br />

lediglich die „credit recognition“ bestimmter in der Partnereinrichtung<br />

erworbener „study points“ garantiert, ohne das dortige Programm formal zu<br />

validieren.<br />

Ob <strong>und</strong> inwieweit „Validierungen“ überhaupt jemals ein seriöser Geschäftszweig<br />

der „offshore provision“ sein können, ist heftig umstritten. Während<br />

einige Hochschulen das r<strong>und</strong>weg ablehnen <strong>und</strong> sich unter keinen Umstän<strong>den</strong><br />

darauf einlassen wollen, haben andere versucht, ihre Validierungspraxis<br />

so zu durchleuchten <strong>und</strong> zu optimieren, dass möglichst keine Zweifel<br />

daran bestehen können, dabei gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Solche<br />

Zweifel erwachsen vor allem aus der Tatsache, dass das <strong>für</strong> die Qualitätssicherung<br />

so entschei<strong>den</strong>de „programme assessment“ in validierten Studienprogrammen<br />

zumeist allein der diese anbieten<strong>den</strong> Partnereinrichtung<br />

obliegt.<br />

Um diesen Be<strong>den</strong>ken Rechnung zu tragen, hat z.B. die auf diesem Gebiet<br />

besonders aktive Nottingham Trent University bereits 1992 einen eigenen<br />

„Validation Service“ eingerichtet, der sich um eine ordnungsgemäße Abwicklung<br />

solcher Verfahren/Fragen kümmert (siehe auch Fallstudie in Kapitel<br />

5). Demgegenüber will die Middlesex University zwar Validierungen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nicht ausschließen; in ihrem „Procedures Handbook“ hat sie<br />

allerdings bereits durch die Definition von „validated programmes“ die Latte<br />

<strong>für</strong> eine Anerkennung ziemlich hoch angelegt: „A programme of study, developed<br />

by a partner institution, deemed by the University to be of sufficient<br />

intellectual rigour, and to be supported by sufficient human and physical resources,<br />

to qualify those stu<strong>den</strong>ts successfully completing it to obtain an award<br />

of the University.“ (http://www.mdx.ac.uk/www/quality/prh_col13.htm)<br />

Schrittweise<br />

Validierung<br />

Validierung<br />

<strong>und</strong> Twinning<br />

Zweifel an<br />

Seriosität<br />

Qualitätssicherungsverfahren

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