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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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(Davies 1995:3) Soweit es Großbritannien betrifft, tat die 1992 verfügte<br />

Vereinheitlichung des Hochschulsystems ein übriges, um <strong>den</strong> Wettbewerbsdruck<br />

innerhalb des Systems zu verstärken <strong>und</strong> <strong>den</strong> Kampf der einzelnen<br />

Hochschulen um „Marktanteile“ zusätzlich anzuheizen. Ähnlich wie<br />

in Australien waren es dort vor allem die ehemaligen Fachhochschulen<br />

(Polytechnics), die sich auf dem Gebiet der Internationalisierung am<br />

stärksten engagiert <strong>und</strong> teilweise mit sehr aggressiven Metho<strong>den</strong> zu profilieren<br />

versucht haben.<br />

Die Bereitstellung attraktiver Kursangebote mit umfassen<strong>den</strong> Service- <strong>und</strong><br />

Betreuungsleistungen vor Ort (Elliott 1998:41) <strong>für</strong> zahlungskräftige ausländische<br />

Stu<strong>den</strong>ten wurde somit ein wichtiger Erfolgsfaktor <strong>für</strong> das Wohlergehen<br />

der Hochschulen. Das „international education business“ - das Geschäft<br />

mit internationalen Bildungsangeboten - wird durch die englische<br />

Sprache <strong>und</strong> Hochschulkultur bestimmt <strong>und</strong> interessanterweise in einem<br />

auffallend starken Maße durch traditionelle wirtschaftliche <strong>und</strong> kulturelle<br />

Verbindungslinien im ehemaligen Commonwealth geprägt. „In the knowledge<br />

economy, linkages matter. Concretely, they are sought because of the<br />

need to access knowledge and expertise no matter where it may have been<br />

generated... The Commonwealth connection simply makes it easier to organise<br />

the collaboration.“ (Gibbons 1998: 82, 84)<br />

Um <strong>den</strong> Wettkampf um Ressourcen besser bestehen zu können, entwickelten<br />

viele Hochschulen programmatische Strategien, mit deren Hilfe sie<br />

die internationale Öffnung als ein <strong>für</strong> die Wahrnehmung ihrer Kernaufgaben<br />

wichtiges Element durchsetzen konnten. Parallel dazu trafen sie organisatorische<br />

Vorkehrungen, um darauf bezogene Aktivitäten institutionell verankern<br />

<strong>und</strong> besser steuern zu können.<br />

Die meisten britischen <strong>und</strong> australischen Hochschulen unterhalten inzwischen<br />

„international offices“, die <strong>für</strong> professionalisierte Dienstleistungen in<br />

diesem Geschäftszweig verantwortlich sind. Ihr Aufgabenspektrum reicht<br />

von Werbekampagnen in wichtigen Herkunftsländern über Beratungsgespräche<br />

mit Studieninteressenten bis hin zur umfassen<strong>den</strong> Betreuung am<br />

Studienort. Etliche britische Hochschulen haben in <strong>den</strong> <strong>für</strong> sie wichtigen<br />

Zielregionen mit einem potenziell großen Nachfrageaufkommen (in erster<br />

Linie Südostasien <strong>und</strong> Ostasien, aber auch Indien, Naher Osten, Südafrika)<br />

sogar eigene Rekrutierungsbüros vor Ort aufgebaut, um ihre Sichtbarkeit<br />

vor Ort zu erhöhen. Studieninteressenten <strong>und</strong> deren Eltern, die ja immerhin<br />

<strong>für</strong> die Studienfinanzierung aufkommen müssen, bieten sie einen kompletten<br />

Service an. Dieser reicht von der Information über Studieninhalte <strong>und</strong> –<br />

anforderungen über praktische Tipps <strong>und</strong> Hinweise – z.B. zur Krankenversicherung<br />

<strong>und</strong> zum öffentlichen Nahverkehr am Hochschulort – bis hin zur<br />

Vermittlung von Wohnheimplätzen oder zur Abholung vom Flughafen.<br />

In ihrem international ausgerichteten „academic entrepreneurialism“ wur<strong>den</strong><br />

<strong>und</strong> wer<strong>den</strong> britische <strong>und</strong> australische Hochschulen durch die Regierungen<br />

dieser Länder <strong>und</strong> öffentlich finanzierte Beratungs- <strong>und</strong> Serviceeinrichtungen<br />

kräftig unterstützt.<br />

„...linkages<br />

matter“<br />

Strategieentwicklung<br />

„International<br />

Offices“<br />

Rekrutierungsbüros<br />

Öffentlich finanzierteServiceeinrichtungen

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