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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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3 Rahmenregelungen <strong>für</strong> die Qualitätssicherung in der<br />

transnationalen Hochschulausbildung<br />

3.1 Entwicklungskontext<br />

54<br />

Das rasante Wachstum der „transnational“ oder „borderless education“ stellt<br />

sowohl die Zielländer <strong>für</strong> Studienexporte als auch die Hochschulsysteme<br />

<strong>und</strong> Hochschulen in <strong>den</strong> exportieren<strong>den</strong> Ländern vor bisher ungekannte<br />

Herausforderungen nicht nur bei der förmlichen Anerkennung <strong>und</strong> bei der<br />

formalen Abwicklung solcher Programme. Der damit einhergehende signifikante<br />

Paradigmenwechsel in der Hochschulausbildung hat vielmehr unmittelbare<br />

Folgen da<strong>für</strong>, was man unter „Qualität“ zu verstehen hat <strong>und</strong> wie<br />

sich diese Qualität unter <strong>den</strong> neuen Marktbedingungen herstellen bzw. gewährleisten<br />

lässt: Die Abkehr von einer klar regulierten Angebotswirtschaft<br />

zu einer nachfrage- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Programmentwicklung, die zunehmende<br />

Nutzung multimedialer <strong>und</strong> „multi-mode learning opportunities“<br />

<strong>und</strong> die Überschreitung ehemals strikter Grenzziehungen zwischen Institutionen<br />

<strong>und</strong>/oder Ländern werfen völlig neue Fragen auf, die sich mit <strong>den</strong><br />

herkömmlichen Vorstellungen <strong>für</strong> die Bewertung von Qualifikationsangeboten<br />

der Hochschulen <strong>und</strong> mit eingeübten Regelwerken <strong>für</strong> deren Vertrieb<br />

nicht mehr adäquat beantworten lassen.<br />

Im Strudel der neuen, hoch professionalisierten, flexiblen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten<br />

Programmangebote verschwimmen die Grenzen zwischen akademischer<br />

<strong>und</strong> beruflicher Ausbildung, Erstausbildung <strong>und</strong> Weiterbildung, <strong>und</strong>er<strong>und</strong><br />

post-graduate Kursen, Hochschulen <strong>und</strong> Bildungsunternehmen. Auch<br />

der Wert einer Hochschulausbildung steht in Frage, <strong>und</strong> zwar sowohl deren<br />

immaterieller Qualifikationswert als auch ihr materieller Preis. Daher beobachten<br />

viele Hochschul- <strong>und</strong> Bildungsorganisationen diese Entwicklungen<br />

mit großer Aufmerksamkeit <strong>und</strong> der Sorge, dass der Vertrieb von Studienprogrammen<br />

über zwielichtige Einrichtungen erhebliche Flurschä<strong>den</strong> in der<br />

gesamten Hochschulwelt in bezug auf die Wertschätzung einer Hochschulausbildung<br />

anrichten könnte.<br />

Dass es bisher weder auf der Anbieterseite noch in <strong>den</strong> Zielländern „tight<br />

government regulations“ <strong>für</strong> Studienexportaktivitäten gibt, war wahrscheinlich<br />

sogar eine wichtige Randbedingung <strong>für</strong> deren rasche Expansion seit<br />

Mitte der 1990er Jahre. Hätte es sie gegeben, wären sie angesichts der<br />

Dynamik <strong>und</strong> Volatilität in diesem Bereich vermutlich ins Leere gelaufen.<br />

Allerdings erkennen zunehmend auch die einzelnen Hochschulen, wie<br />

wichtig „clear frameworks for collective quality assurance“ sind, hängt doch<br />

der nachhaltige Erfolg ihrer <strong>Export</strong>strategien in einem so stark wettbewerblich<br />

geprägten Umfeld in hohem Maße von der Akzeptanz ihrer Angebote<br />

ab <strong>und</strong> diese wiederum von einer glaubhaft gemachten Qualität.<br />

Ganz unabhängig von allen übrigen delikaten Fragen im Feld der TNE, mit<br />

<strong>den</strong>en öffentlich finanzierte Hochschulen etwa hinsichtlich ihrer Reputationswahrung<br />

<strong>und</strong> finanziellen Engagements zu tun haben, wer<strong>den</strong> Vertrauensbildung<br />

<strong>und</strong> Qualitätssicherung durch transparente Regularien damit<br />

Borderless<br />

education<br />

Neues<br />

Qualitätsverständnis<br />

Verschwimmende<br />

Grenzen<br />

Regelungsvakuum<br />

WirtschaftlicheNotwendigkeiten

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