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Prio C Endbericht final.pdf - ISG

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Kapitel 2: Ergebnisse und Wirkungen der <strong>Prio</strong>ritätsachse C<br />

<strong>ISG</strong><br />

<br />

Das ESF-OP formuliert darüber hinaus den Anspruch, Nicht-Deutsche bzw. Menschen mit<br />

Migrationshintergrund sowie Menschen nach unterschiedlichen Bildungsabschlüssen und solche<br />

mit unterschiedlichem Erwerbsstatus zu berücksichtigen. Während nach dem Erwerbsstatus<br />

vor Eintritt in die Maßnahmen sowie nach der Staatsbürgerschaft keine Informationen vorliegen,<br />

lässt sich hinsichtlich des Merkmals Migrationshintergrund ein Anteil von 16,1% der in<br />

Maßnahmen des spezifischen Ziels C2 eintretenden Menschen mit Behinderungen feststellen<br />

(2010). Der Anteil derjenigen ohne Schulabschluss lag – ebenfalls mit Bezug zum Jahr 2010 –<br />

bei 15,3%.<br />

Zusammenfassend legen die Auswertungsbefunde den Schluss nahe, dass im spezifischen Ziel<br />

C2 „Verbesserung der beruflichen Integration von behinderten und schwerbehinderten Menschen“<br />

nicht von einem planmäßigen materiellen Verlauf gesprochen werden kann. Die anvisierten Zielwerte<br />

erscheinen bei Fortschreibung der bisherigen Entwicklungen weder insgesamt noch in Bezug<br />

auf Frauen oder einzelne Zielgruppen erreichbar. Über dem Soll liegen die quantitativen Output-Ergebnisse<br />

allein für die Gruppe der Jugendlichen. Hinsichtlich der geplanten Abdeckungsquote<br />

ist nicht zu erwarten, dass der Zielwert – wie noch 2008 und 2009 – in den verbleibenden beiden<br />

Umsetzungsjahren der aktuellen Förderperiode erreichbar sein wird, denn zu groß sind die<br />

Abstände zwischen den Ist-Werten der Jahre 2010 (0,4%) und 2011 (0,3%) und dem Zielwert<br />

(1,4%).<br />

Ursachen für diesen insgesamt unbefriedigenden quantitativen Verlauf der Förderung im spezifischen<br />

Ziel C2 könnten zum einen darin begründet liegen, dass die zunehmende Entspannung auf<br />

dem Ausbildungsstellenmarkt mehr und mehr Chancen auch für Jugendliche mit Behinderungen<br />

eröffnet. Aus dem Monitoring lässt sich diesbezüglich ableiten, dass die Zahl der Jugendlichen mit<br />

Behinderungen, die seit 2009 in das Programm 100 zusätzliche Ausbildungsplätze eingetreten<br />

sind, tatsächlich gesunken ist, und zwar von 119 Eintritten in 2009 auf zunächst 104 in 2010 und<br />

nur noch 76 in 2011. Gleichzeitig ist jedoch beispielsweise die Zahl der Ausbildungszuschüsse<br />

nach § 73 SGB III (ehemals: § 235a SGB III) nicht nennenswert gestiegen, und zwar weder für<br />

Rehabilitanden noch für AZUBIs mit Schwerbehinderung insgesamt (vgl. hierzu auch Übersicht A-<br />

3 im Anhang). Auch die vergleichsweise geringe Zahl von ausbildungsbegleitenden Hilfen für<br />

AZUBIs mit Schwerbehinderungen deutet nicht darauf hin, dass Jugendliche mit Schwerbehinderungen<br />

in stark steigendem Maße betriebliche Ausbildungsplätze angetreten hätten. Möglicherweise<br />

könnte die vom BMAS in 2011 aufgelegte Initiative Inklusion, über deren Inanspruchnahme<br />

(noch) keine Informationen vorliegen, dafür verantwortlich sein, dass die Zahl der Geförderten über<br />

100 zusätzliche Ausbildungsplätze gesunken ist. Eine weitere Erklärung könnte in einer gewissen<br />

qualitativen Attraktivität der von Bund und Land finanzierten Programme Job 4000 sowie Aktion 5<br />

liegen. Zumindest für Job 4000 ist bekannt, dass deutlich mehr Ausbildungsplätzen gefördert werden<br />

(insgesamt 208), als ursprünglich geplant waren (117). Gegen die These sprechen jedoch die<br />

vergleichsweise umfassenden Fördermöglichkeiten im Programm 100 zusätzliche Ausbildungsplätze.<br />

So liegt dort der Subventionswert pro Ausbildungsplatz und Monat bei rd. 2.000 Euro, während<br />

bei der Initiative Inklusion, Job 4000 oder Aktion 5 einmalig maximal 10.000 Euro pro Ausbildungsplatz<br />

als Zuschuss gewährt werden. Selbst die Zuschüsse an Träger für eine BaE liegen mit<br />

rd. 1.100 Euro monatlich pro Ausbildungsplatz deutlich unter dem Transfervolumen von 100 zusätzliche<br />

Ausbildungsplätze.<br />

Zum anderen könnten für die abnehmenden Eintrittszahlen im spezifischen Ziel C2 jedoch auch<br />

Förderalternativen für Menschen mit (schweren) Behinderungen insgesamt verantwortlich sein.<br />

Faktisch sind in 2011 keine Neueintritte in dieses ESF-kofinanzierte Förderangebot im spezifi-<br />

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