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Prio C Endbericht final.pdf - ISG

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Kapitel 1: Bewertung der Umsetzungsstrategie der <strong>Prio</strong>ritätsachse C<br />

<strong>ISG</strong><br />

in Haushalten mit niedrigen Einkommensniveaus besonders stark ausgeprägt. Laut Sozialbericht<br />

NRW des Jahres 2004 waren 33,7% der als „arm“ eingestuften Personen erwerbstätig. 27 Die dem<br />

ESF-OP zugrunde liegenden Analysen zeigten ferner, dass von einem steigenden Armutsrisiko mit<br />

sinkender formaler Qualifikation auszugehen ist: So verfügten 2004 insgesamt 42,6% der Personen,<br />

die sich unterhalb der relativen Armutsschwelle befanden, über keinen beruflichen Abschluss.<br />

Im Vergleich dazu lag dieser Wert bei der „nicht armen“ Bevölkerung bei 16,7%.<br />

Entwicklung seit 2005<br />

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich insgesamt in NRW zwischen 2005 bis 2011 kaum<br />

verändert, wobei jedoch innerhalb der einzelnen Jahre nicht unerhebliche Schwankungen festzustellen<br />

waren: Nach einem leichten Anstieg zwischen 2005 und 2007 um 1,4% ging die Zahl der<br />

Bedarfsgemeinschaft zunächst wieder zurück – und zwar um 2,8% bis 2008 – um danach allerdings<br />

wieder deutlich zu steigen (vgl. Übersicht 1-22). Der Anstieg zwischen 2008 und 2010 um rd.<br />

4% ist dabei mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zurückzuführen.<br />

Am aktuellen Rand ist demgegenüber wieder eine Entspannung festzustellen. Bis<br />

Ende 2011 ging die Zahl der Bedarfsgemeinschaft um 2,3% zurück und liegt annähernd auf dem<br />

Niveau von 2005.<br />

Deutlich günstigere Entwicklungen lassen sich für das Bundesgebiet West und das Bundesgebiet<br />

insgesamt verzeichnen: Während in Westdeutschland die Zahl der Bedarfsgemeinschaften zwischen<br />

2005 und 2011 um 5,3% abnahm, war der Rückgang im Bundesgebiet insgesamt mit -7,9%<br />

noch deutlicher ausgeprägt.<br />

Nach wie vor zeigt sich für NRW eine überdurchschnittliche Bedeutung des SGB II-Hilfebezugs in<br />

der Bevölkerung: Während in NRW der Anteil der Hilfebedürftigen an der Bevölkerung in 2011 bei<br />

9,0% liegt, lassen sich für Westdeutschland Anteilswerte in Höhe von 6,6% und für das Bundesgebiet<br />

insgesamt von 7,8% ermitteln.<br />

Die Struktur der Bedarfsgemeinschaften hat sich im Verlauf der Jahre nach 2005 nicht wesentlich<br />

verändert. So zeigt sich für NRW ein Anteil von Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren<br />

von 31,5% in 2011, was eine Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber dem Jahr 2005<br />

bedeutet. Im Vergleich zum Bundesgebiet insgesamt (29,5%) fällt in NRW der Anteil der Bedarfsgemeinschaften<br />

mit Kindern unter 15 Jahren an allen Bedarfsgemeinschaften ebenfalls überdurchschnittlich<br />

aus.<br />

Der Anteil von Jugendlichen unter 25 Jahren an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten von<br />

19,2% liegt in NRW 2011 höher als die Vergleichswerte für das Bundesgebiet West (18,5%) und<br />

das Bundesgebiet insgesamt (17,4%). Seit 2005 streut der Anteil der unter 25-Jährigen an allen<br />

erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in NRW relativ konstant bei knapp einem Fünftel. Auch der<br />

im Zeitverlauf vergleichsweise konstant bei rd. 13% liegende Anteil von Alleinerziehenden deutet<br />

auf zunehmende Verfestigungstendenzen in der Struktur der SGB II-Hilfebeziehenden hin.<br />

27<br />

Vgl. Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), Sozialbericht NRW 2004.<br />

Armuts- und Reichtumsbericht, Düsseldorf 2004, S. 213<br />

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