Prio C Endbericht final.pdf - ISG
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Kapitel 4: Gemeinschaftlicher Mehrwert<br />
<strong>ISG</strong><br />
4. Gemeinschaftlicher Mehrwert der Umsetzung des ESF-Programms des<br />
Landes NRW in der <strong>Prio</strong>ritätsachse C<br />
Aufbauend auf den Analyseergebnissen der vorangehenden Kapitel wird im Folgenden bewertet,<br />
inwieweit mit der bisherigen Umsetzung der Maßnahmen in <strong>Prio</strong>ritätsachse C ein Beitrag zum sog.<br />
gemeinschaftlichen Mehrwert geleistet worden ist. Bezugsbasis bilden hier v.a. die zwischen der<br />
EU und den Mitgliedstaaten festgelegten EU-Benchmarks sowie die beschäftigungspolitischen<br />
Leitlinien und Kohäsionsleitlinien.<br />
4.1 EU-Benchmarks<br />
Das Land NRW ist den sog. EU-Benchmarks verpflichtet, da – aus Sicht der EU-Kommission – der<br />
ESF das zentrale Instrument zur Erreichung der gesetzten Gemeinschaftsziele darstellt. Die EU-<br />
Benchmarks 108 stellen Makrogrößen dar, auf die durch ein vom Mittelvolumen vergleichsweise<br />
„kleines“ ESF-Programm kaum Einfluss genommen werden kann. Die Annahme solcher Effekte ist<br />
zwar durchaus plausibel, die „Sichtbarmachung“ im Sinne kausal auf den ESF-Einsatz rückführbarer<br />
Wirkungen ist jedoch aus methodischer Sicht – wie bereits im <strong>Endbericht</strong> der Evaluation der<br />
Umsetzung des ESF-OP in der <strong>Prio</strong>ritätsachse B gezeigt 109 – nur in Ansätzen möglich. Trotzdem<br />
erscheint es sinnvoll, die Entwicklung der für die <strong>Prio</strong>ritätsachse C zentralen EU-Benchmarks als<br />
Standortbestimmung für die weitere Programmgestaltung der <strong>Prio</strong>ritätsachse C in ihrer Entwicklung<br />
seit 2005 darzustellen, soweit hierzu Daten der amtlichen Statistik zur Verfügung stehen.<br />
Insgesamt zeigt sich folgendes Bild:<br />
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Zum Indikator, jeder erwachsenen Person binnen zwölf und jedem/jeder Jugendlichen binnen<br />
sechs Monaten nach Eintritt in Arbeitslosigkeit ein Angebot der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu<br />
machen, liegen zwar grundsätzlich Controlling-Informationen der BA vor. Allerdings dienen<br />
diese der internen Steuerung und werden nicht nach außen kommuniziert. Darüber hinaus stehen<br />
– nach Rechtskreisen differenziert – für das Jahr 2005 lediglich Aggregatinformationen auf<br />
Bundesebene, nicht aber auf Ebene einzelner Länder zur Verfügung. Eine Bewertung ist daher<br />
nicht möglich.<br />
Tendenziell im Zeitverlauf verbessert, aber noch mit einem Abstand zum Benchmark entwickelte<br />
sich die Teilnahmequote von Langzeitarbeitslosen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung.<br />
Der EU-Benchmark von einem Viertel wurde in 2005 mit einem erreichten Wert von<br />
14% 110 deutlich unterschritten. Mit knapp 19% konnte der Anteil bis 2008 97 zwar erhöht werden,<br />
er lag jedoch weiter unter dem EU-Benchmark. Neuere Daten, die sowohl SGB III- als auch<br />
SGB II-Langzeitarbeitslosigkeit berücksichtigen, liegen nicht vor.<br />
Eine leicht positive Entwicklung lässt sich in Bezug auf die Entwicklung des Armutsrisikos in<br />
NRW feststellen: Hier kam es zwischen 2006 und 2011 zu einer geringfügigen Entspannung.<br />
Die SGB II-Quote – als Anteil der Empfänger/innen von ALG II bzw. Sozialgeld nach dem SGB<br />
II an der Bevölkerung im Alter von 0 bis unter 65 Jahren – sank von 11,7% im Dezember 2006<br />
auf 11,0% im Dezember 2011.<br />
108 Ursprünglich im Rahmen der Lissabon-Strategie festgelegten Benchmarks wurden zwischenzeitlich im Rahmen der Strategie Europa<br />
2020 fortgeschrieben.<br />
109 <strong>ISG</strong> Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Hrsg.), Evaluierung der Umsetzung des ESF-Programms für Nordrhein-Westfalen<br />
in der Förderperiode 2007-2013, <strong>Endbericht</strong> zur <strong>Prio</strong>ritätsachse B, Berlin 2012, S. 106-111<br />
110 Ohne Langzeitarbeitslose und langzeitarbeitslose Maßnahmeteilnehmer/innen in zkT/kommunalen Jobcentern.<br />
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