Prio C Endbericht final.pdf - ISG
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Kapitel 1: Bewertung der Umsetzungsstrategie der <strong>Prio</strong>ritätsachse C<br />
<strong>ISG</strong><br />
Daher ist die dort vorgelegte SWOT-Analyse grundsätzlich weiter gültig. In den Punkten, in denen<br />
die Aktualisierung der sozioökonomischen Analyse eine Neubewertung von Stärken, Schwächen,<br />
Chancen und Risiken notwendig macht, werden diese im Folgenden kurz diskutiert. Die im ESF-<br />
OP des Landes NRW vorgestellten Übersichten werden an den entsprechenden Stellen ergänzt.<br />
Ergänzungen und Änderungen sind kursiv hervorgehoben, Löschungen durch Streichung kenntlich<br />
gemacht.<br />
1.4.1 Stärken- und Schwächenanalyse zu den allgemeinen Rahmenbedingungen<br />
Grundsätzlich lassen sich kaum Veränderungen in der Stärken-Schwächen-Matrix auf Basis aktualisierter<br />
Daten für die allgemeinen Rahmenbedingungen in NRW feststellen. Hervorzuheben sind<br />
jedoch folgende Aspekte (vgl. Übersicht 1-32):<br />
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<br />
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<br />
Im ESF-OP des Landes NRW wurde mit Hinweis auf die zum Zeitpunkt der OP-Erstellung vorliegenden<br />
Bevölkerungsprognosen noch von einer bis 2015 steigenden Erwerbspersonenzahl<br />
ausgegangen. Die aktuell vorliegenden Zahlen verdeutlichen jedoch, dass es bereits zwischen<br />
2005 und 2010 zu einem Rückgang gekommen ist, der sich – nach neueren Prognosen – auch<br />
bis 2015 (und später) fortsetzt. Allerdings ist der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen<br />
Alter in NRW weniger stark ausgeprägt als im Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer<br />
sowie des Bundesgebiets insgesamt (vgl. Kapitel 1.2.1.1).<br />
Analog hierzu fällt auch die bei Erstellung des ESF-OP des Landes NRW angenommene Abnahme<br />
der Bevölkerung unter 25 Jahren weniger stark aus. Wurde im ESF-OP des Landes<br />
NRW noch von einem Rückgang um 12,5% bis 2015 ausgegangen, liegt die Abnahme mit<br />
- 8,4% nach aktuellen Berechnungen deutlich darunter (vgl. Kapitel 1.2.1.1).<br />
Die im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern unterdurchschnittliche Entwicklung<br />
des BIP in NRW hat auch für den Zeitraum von 2005 bis 2009 weiter Bestand. Dasselbe gilt<br />
für eine in NRW vergleichsweise geringe Produktivität (vgl. Kapitel 1.2.1.2).<br />
Hinsichtlich der Schwächen weist das ESF-OP des Landes NRW in Bezug auf die ungünstige<br />
Branchenstruktur darauf hin, dass diese das Erreichen von Wachstumsraten erschwere, mit<br />
denen zusätzliche Beschäftigung entsteht. Hierzu sei angemerkt, dass eine kausale Wirkung<br />
von Wirtschaftswachstum auf Beschäftigung tatsächlich wissenschaftlich nicht nachweisbar ist.<br />
Die sog. „Beschäftigungsschwelle“ ist lediglich ein gedankliches Konstrukt, mit dem Wirtschaftswachstum<br />
und Beschäftigungsentwicklung unzulässigerweise in einen kausalen Bezug<br />
gesetzt werden, obwohl aus wissenschaftlicher Sicht lediglich eine statistische Korrelation, also<br />
ein Zusammenhang, gemessen werden kann. Über Kausalitäten lassen sich daher genauso<br />
wenig fundierte Aussagen treffen wie zur Höhe des Wirtschaftswachstums, ab dem zusätzliche<br />
Beschäftigung entsteht. Bereits der <strong>Endbericht</strong> zur <strong>Prio</strong>ritätsachse B 60 zeigt jedoch einen<br />
für NRW im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern geringeren Tertiärisierungsgrad,<br />
sowohl gemessen am Anteil an der Bruttowertschöpfung als auch an den Beschäftigten. Möglicherweise<br />
führt also der in NRW nach wie vor höhere Anteil des auf exogene und konjunkturelle<br />
Einflüsse stärker reagierenden Produzierenden Gewerbes zu begrenzten Möglichkeiten<br />
des Beschäftigungsaufbaus.<br />
60<br />
Vgl. <strong>ISG</strong> Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Hrsg.), Evaluierung der Umsetzung des ESF-Programms für<br />
Nordrhein-Westfalen in der Förderperiode 2007-2013, <strong>Endbericht</strong> zur <strong>Prio</strong>ritätsachse B, Köln/Berlin 2012, S. 12-15<br />
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