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Prio C Endbericht final.pdf - ISG

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Kapitel 6: Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />

<strong>ISG</strong><br />

(6) Die Analysen zeigen jedoch auch, dass die strukturellen Probleme des Landes im Vergleich<br />

zum Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer und zum Bundesgebiet insgesamt seit 2005<br />

nach wie vor Bestand haben: Bei den zentralen wirtschaftlichen Kenngrößen wie Produktivität und<br />

Wirtschaftswachstum konnte das strukturelle Defizit im Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt<br />

weiter nicht entscheidend abgebaut werden.<br />

(7) Darüber hinaus zeigt sich, dass die positiven Arbeitsmarktentwicklungen der letzten Jahre nicht<br />

allen Gruppen unter den Arbeitslosen in gleichem Maße zugutegekommen sind: Während Arbeitslosigkeit<br />

insbesondere im SGB III sowie bei Männern und Jugendlichen deutlich abgebaut werden<br />

konnte, war z.B. der Rückgang der Zahl arbeitsloser Frauen deutlich schwächer ausgeprägt. Von<br />

der Arbeitsmarktbelebung der letzten Jahre konnten insbesondere Arbeitslose im SGB II, arbeitslose<br />

Migranten und Migrantinnen sowie schwerbehinderte Männer und Frauen kaum oder nur in<br />

sehr unterdurchschnittlichem Maße profitieren. Die zukünftigen Herausforderungen dürften daher<br />

im Wirkungsfeld der <strong>Prio</strong>ritätsachse C auf Handlungsfeldern liegen, mit denen – ergänzend zum<br />

Instrumentarium der Arbeitsmarktpolitik des Bundes und der BA – nachhaltige Übergänge in Beschäftigung<br />

für diese Zielgruppen erreicht werden können.<br />

(8) Insgesamt weist NRW auch aktuell gegenüber den westdeutschen Bundesländern und dem<br />

Bundesgebiet im Wesentlichen dieselben Stärken und Schwächen auf und steht vor denselben<br />

Chancen und Risiken, wie zum Zeitpunkt der Erstellung des ESF-OP des Landes NRW. Daher ist<br />

die dort vorgelegte SWOT-Analyse im Grundsatz weiter gültig.<br />

(9) Von zunehmender Bedeutung und schneller als erwartet wirken sich jedoch in NRW die Konsequenzen<br />

des demografischen Wandels auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs aus: Der Ausbildungsstellenmarkt<br />

ist rein rechnerisch ausgeglichen, und der Wettbewerb der Unternehmen um<br />

geeignete und qualifizierte Fachkräfte wird bei der Besetzung offener Stellen weiter steigen. Von<br />

zentraler Bedeutung ist es daher weiterhin, alle Potenziale von Jugendlichen, aber auch der o.g.<br />

Zielgruppen der Arbeitsmarktpolitik zur Reduzierung der Fachkräftelücke zu nutzen.<br />

Finanzieller Umsetzungsstand der <strong>Prio</strong>ritätsachse C bis zum 31.12.2011<br />

(10) Die Entwicklung der gebundenen ESF-Mittel im Vergleich zu den Planungen aus dem ESF-<br />

OP des Landes NRW deutet auf eine insgesamt unbefriedigende Umsetzung des ESF in der <strong>Prio</strong>ritätsachse<br />

C hin. Werden die bis zum 31.12.2011 bewilligten ESF-Mittel in Relation zu den rein<br />

rechnerisch für die ersten fünf Interventionsjahre zur Verfügung stehenden ESF-Mittel gesetzt, lag<br />

der sich ergebende Mittelbindungsstand bei lediglich der Hälfte (50,4%) gegenüber einem durchschnittlichen<br />

Mittelbindungsstand für das Gesamtprogramm von 81,1%.<br />

(11) Ein ähnliches Bild ergibt sich hinsichtlich der an die Begünstigten ausgezahlten förderfähigen<br />

Ausgaben: Ihr Anteil an den (rechnerisch) für die ersten fünf Umsetzungsjahre zur Verfügung stehenden<br />

Mittel lag Ende 2011 bei nur 32,6% und damit deutlich unter dem Durchschnittswert des<br />

Gesamtprogramms (65,1%). Auch der Auszahlungsstand kann demnach für die <strong>Prio</strong>ritätsachse C<br />

als wenig zufriedenstellend bewertet werden.<br />

(12) Der schleppende finanzielle Umsetzungsstand lässt sich insbesondere auf die Entwicklungen<br />

im spezifischen Ziel C1 zurückzuführen. Hier lag der Bewilligungsstand – bezogen auf die zur Verfügung<br />

stehenden ESF-Mittel – bei lediglich rd. einem Fünftel (21,3%), während für die beiden anderen<br />

spezifischen Ziele bereits eine Überzeichnung der Mittel erfolgte.<br />

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