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Kapitel 1: Bewertung der Umsetzungsstrategie der Prioritätsachse C ISG gesamt. Damit ist die NRW-Wirtschaft aufgrund der wirtschaftsstrukturellen Besonderheiten positiv wie negativ in stärkerem Maße von konjunkturellen Entwicklungen betroffen. Dies schlägt sich offensichtlich auch in der Entwicklung der Erwerbstätigkeit nieder: Während es in Westdeutschland und im Bundesgebiet West 2010 bereits wieder zu einer Erhöhung der Erwerbstätigenzahlen gegenüber 2009 kam, gingen sie in NRW weiter zurück. Im Jahr 2011 konnte NRW im Vergleich zum Vorjahr 2010 jedoch geringfügig höhere Zuwachsraten der Erwerbstätigen verzeichnen als das Bundesgebiet insgesamt (2,8% gegenüber 2,4%). Insgesamt nahm in NRW zwischen 2008 und 2011 die Zahl der Erwerbstätigen aber in geringerem Maße zu (um 2,2%) als im gleichen Zeitraum in Westdeutschland bzw. im Bundesgebiet insgesamt (um 3,0% bzw. 2,9%). Die Erwerbstätigenquoten – insgesamt sowie bezogen auf unterschiedliche Erwerbstätigengruppen – haben sich seit 2005 in NRW insgesamt erhöht. Allerdings liegen sie nach wie vor unter den allgemeinen und spezifischen Erwerbstätigenquoten Westdeutschlands sowie des Bundesgebiets insgesamt. Analog hierzu gab es in NRW mit Blick auf die gesetzten EU-Benchmarks zwischen 2005 und 2011 weitere Fortschritte: Das Benchmark zur frauenspezifischen Erwerbsquote und das Ziel einer 70%-igen allgemeinen Erwerbsquote konnten mit Werten von 64,4% bzw. 70,4% überschritten bzw. erreicht werden. 1.2.1.3 Beschäftigte nach Betriebsgrößen Ausgangslage bis 2005 Grundsätzlich wird in der dem ESF-OP zugrunde liegenden sozioökonomischen Analyse die Prägung der Wirtschaft des Landes durch Klein- und Kleinstbetriebe (mit maximal 49 Beschäftigten) mit einem Anteil von 95% an allen Betrieben betont. In Bezug auf die Entwicklung der Zahl von nach Beschäftigtengrößenklassen differenzierten Unternehmen sowie der in diesen Unternehmen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Mitarbeiter/innen stellte das ESF-OP für den Zeitraum von 2000 bis 2005 jeweils Rückgänge fest. In besonderem Maße betroffen waren hierbei Betriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten sowie Großbetriebe mit mehr als 250 Beschäftigten. Die Reduzierung der Zahl von Betrieben und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fiel dabei in NRW stärker aus als im Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer. Entwicklung seit 2005 Nach wie vor ist die Wirtschaft des Landes NRW von Kleinst- und Kleinbetrieben geprägt: So waren insgesamt 38,6% aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2011 in Betrieben mit bis zu 49 Beschäftigten tätig. Rechnet man hierzu noch die Beschäftigten aus Betrieben mit 50 bis unter 250 Beschäftigte, waren 2011 knapp über vier Mio. Personen in KMU beschäftigt, was einem Anteil von über zwei Dritteln (67,1%) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in NRW entspricht. Wie wichtig mittelständische Unternehmen für die Beschäftigungsentwicklung im Land sind, zeigt sich auch daran, dass in Betrieben mit 50 bis unter 250 Beschäftigte in 2011 über 11% mehr Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig beschäftigt wurden als noch 2005. Damit waren Betriebe in dieser Betriebsgrößenklasse diejenigen mit den insgesamt größten Beschäftigungsgewinnen. Überdurchschnittlich stark – mit einer Veränderung von 7,6% – stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dabei auch in Betrieben mit zehn bis unter 50 Beschäftigte (vgl. Übersicht 1-6). Der differenzierte Blick auf die Daten der amtlichen Statistik macht allerdings auch deutlich, dass der Aufwärtstrend in NRW insgesamt, aber auch in Bezug auf die unterschiedlichen Beschäftig- - 13 -
Kapitel 1: Bewertung der Umsetzungsstrategie der Prioritätsachse C ISG tengrößenklassen verhaltener ausgefallen ist als im Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer: Während der Zuwachs im Schnitt der westdeutschen Bundesländer zwischen 2005 und 2011 bei 8,4% lag, fiel der Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in NRW mit einer Zunahme um 7,3% im selben Zeitraum verhaltener aus. Übersicht 1-6: Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Beschäftigtengrößenklassen in NRW und Westdeutschland – 2005 bis 2011 Betriebe mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Jahr 1-9 10-49 50-249 250-499 500 und mehr Insgesamt NRW 2005 949.065 1.236.288 1.528.238 617.891 1.224.788 5.556.270 2006 943.137 1.232.205 1.554.849 618.053 1.212.714 5.560.958 2007 951.179 1.251.435 1.601.911 643.863 1.217.252 5.665.640 2008 956.604 1.281.251 1.646.767 663.145 1.250.657 5.798.424 2009 962.478 1.291.795 1.617.195 636.553 1.258.840 5.766.861 2010 965.407 1.301.565 1.648.710 645.854 1.258.499 5.820.035 2011 971.591 1.330.690 1.698.558 672.377 1.290.387 5.963.603 Veränderung 2005- 2011 in% 2,4 7,6 11,1 8,8 5,4 7,3 Veränderung 2010- 2011 in% 0,6 2,2 3,0 4,1 2,5 2,5 Bundesgebiet West 2005 3.751.102 4.830.685 5.617.703 2.204.011 4.802.557 21.206.058 2006 3.744.166 4.853.836 5.716.377 2.234.700 4.790.803 21.339.882 2007 3.775.461 4.940.032 5.886.952 2.304.886 4.829.896 21.737.227 2008 3.796.442 5.041.136 6.065.265 2.361.729 4.974.247 22.238.819 2009 3.818.807 5.112.632 5.964.931 2.307.723 4.959.544 22.163.637 2010 3.840.056 5.174.411 6.068.257 2.357.952 4.972.949 22.413.625 2011 3.862.697 5.298.069 6.264.772 2.429.823 5.134.113 22.989.474 Veränderung 2005- 2011 in% 3,0 9,7 11,5 10,2 6,9 8,4 Veränderung 2010- 2011 in% 0,6 2,4 3,2 3,0 3,2 2,6 Quelle: Bundesagentur für Arbeit - Statistik (Hrsg.): Arbeitsmarkt in Zahlen - Beschäftigungsstatistik, Zahl der Betriebe und ihrer Beschäftigten nach Größenklassen 1999-2010, Nürnberg 2011;Bundesagentur für Arbeit - Statistik (Hrsg.): Arbeitsmarkt in Zahlen - Beschäftigungsstatistik, Betriebe und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Land Nordrhein-Westfalen, Stichtag 30. Juni 2011, Nürnberg 2012; eigene Berechnungen. Schlussfolgerungen Auch nach 2005 bleiben Kleinst- und Kleinunternehmen wichtige Säulen der Wirtschaft und des Beschäftigungssystems in NRW: Insgesamt ergab sich eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Betrieben mit bis zu 249 Beschäftigte zwischen 2005 und 2011 um 7,7%. Diese Zunahme fiel im Vergleich zur Beschäftigungsentwicklung insgesamt mit einem Plus von 7,3% überdurchschnittlich aus. Allerdings konnte im Betrachtungszeitraum in NRW weniger Beschäftigung aufgebaut werden als im Schnitt der westdeutschen Bundesländer, in denen 2011 8,4% mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gezählt wurden als noch 2005. - 14 -
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