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Wiedergänger in der skandinavischen Literatur

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Herr Oluf han ri<strong>der</strong> soo vide<br />

Alt for hans bröllup at byde.<br />

Men dandsen den gaaer saa let gjennem luden.<br />

Der dandse fire, <strong>der</strong> dandse fem,<br />

Ellerkongens daatter rekker Haanden frem.<br />

[…]<br />

Og vil du ikke dandsen med mig,<br />

Sot og sygdom följe dig.<br />

Hun slog hannem mellem s<strong>in</strong>e härde,<br />

Aldrig var han slagen rärre.<br />

Hun löfte hannem paa s<strong>in</strong> ganger röd,<br />

Og riid nu hjem til d<strong>in</strong> fästermö.<br />

[…]<br />

Jeg maa vel bäre k<strong>in</strong>den bleg,<br />

Jeg har väret i Ellekonens leg.<br />

E<strong>in</strong> Auszug aus e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Version lautet wie folgt: 248<br />

Herr Oluf han ri<strong>der</strong> saa vide om Land.<br />

Og til sit Bryllup saa by<strong>der</strong> han.<br />

Men Dansen den gaaer saa let gennem Lunden.<br />

Men alt som han kom udi Lunden saa grön,<br />

en Elverdans gaar <strong>der</strong> let og skön.<br />

Der dansede fire, <strong>der</strong> dansede fem,<br />

den Evemö raekker Haan<strong>der</strong> frem.<br />

Diese Ballade wurde ursprünglich von Johann Gottfried Her<strong>der</strong> für se<strong>in</strong>e im Jahre 1779<br />

erschienene Volkslie<strong>der</strong>sammlung übersetzt. 249<br />

Dabei entstand <strong>der</strong> Begriff „Erlkönig“,<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich aus <strong>der</strong> falschen Übersetzung des Wortes „Eller“, dem Laubbaum Erle, im<br />

nie<strong>der</strong>deutschen auch Eller genannt.<br />

Dem Inhalt zufolge, trifft Herr Oluf bei e<strong>in</strong>em Ritt durch den Wald auf die Tochter des<br />

Elfenkönigs. Sie möchte mit Herrn Oluf tanzen, doch er kann und will ihr diesen Wunsch aber<br />

nicht erfüllen, da er am nächsten Tag Hochzeit feiert. Zur Strafe legt sie Herrn Oluf die Hand<br />

aufs Herz, sodass er sterben müsse, sobald er se<strong>in</strong> Haus erreicht habe.<br />

„Und willt, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir,<br />

Soll Seuch und Krankheit folgen dir.“<br />

Sie tät e<strong>in</strong>en Schalg ihm auf se<strong>in</strong> Herz,<br />

Noch nimmer fühlt er solchen Schmerz.<br />

248 Lie<strong>der</strong>blätter deutscher Jugend Heft 22, S. 34-37<br />

249 Her<strong>der</strong>, Johann Gottfried: Erlkönigs Tochter.<br />

In: Des Knaben Wun<strong>der</strong>horn, ed. Achim von Arnim und Clemens Brentano, Bd. 1, München 1986, S. 177-179<br />

o<strong>der</strong> In: Her<strong>der</strong>, Johann G. Stimmen <strong>der</strong> Völker <strong>in</strong> Lie<strong>der</strong>n. A372, S. 243-244<br />

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