Bund 2013/6 - Der Rechnungshof

BMUKK
Kurzfassung
Schüler mit Migrationshintergrund,
Antworten des Schulsystems
Die unverbindliche Übung bzw. der Freigegenstand „Muttersprachlicher
Unterricht“ wurde österreichweit in 23 Sprachen, in Wien
in 19 Sprachen angeboten. Österreichweit nahm an ihm rund ein
Fünftel der Schüler mit anderen Erstsprachen als Deutsch teil; in
Wien mehr als ein Viertel. Gründe für die höhere Teilnahme in Wien
waren die große Anzahl und vielschichtige Zusammensetzung an
Schülern mit anderen Erstsprachen als Deutsch in Verbindung mit
der hohen Schuldichte. Rund 60 % aller muttersprachlichen Lehrer
waren in Wien im Einsatz. (TZ 23, 24)
Das BMUKK bot ab dem Studienjahr 2012/2013 für die Aus– und
Fortbildung der Lehrer den Lehrgang „Muttersprachlicher Unterricht:
Erstsprachen unterrichten im Kontext von Migration“ an der
Pädagogischen Hochschule Wien an. Damit stand — erstmals seit der
Übernahme des muttersprachlichen Unterrichts in das Regelschulwesen
— eine einheitliche Ausbildung zur Verfügung. Eine Beurteilung
der Wirkung dieser Maßnahme war aufgrund der kurzen
Laufzeit zur Zeit der Gebarungsüberprüfung nicht möglich. (TZ 25)
Interkulturelles
Lernen
Das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ sollte zu einem
besseren gegenseitigen Verständnis bzw. zur besseren gegenseitigen
Wertschätzung, zum Erkennen von Gemeinsamkeiten und zum
Abbau von Vorurteilen beitragen. (TZ 26)
Die für die Abwicklung der im Rahmen von „Interkulturellem Lernen“
durchgeführten Aktion „Interkulturalität und Mehrsprachigkeit
— eine Chance!“ angefallenen Ausgaben waren im überprüften
Zeitraum um rd. 90,3 % gestiegen — von rd. 46.000 EUR im Schuljahr
2006/2007 auf rd. 88.000 EUR im Schuljahr 2011/2012. (TZ 27)
In den Studienjahren 2009/2010 bis 2011/2012 nahmen von den
österreichweit rd. 115.000 Lehrern rd. 16.200 an Fort– und Weiterbildungsmaßnahmen
zum Themenkreis „Sprachenvielfalt/Mehrsprachigkeit/Interkulturelles
Lernen“ teil; dies entsprach einer jährlichen
Teilnahmequote von rd. 5 %. (TZ 28)
Bund 2013/6 263