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Bund 2013/6 - Der Rechnungshof

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Sozioökonomische Faktoren<br />

– Bei den sozialen Ressourcen stellte sich die Frage, ob die Schüler<br />

Hilfe beim Lesenlernen erhielten und wenn ja, von welchem Familienmitglied.<br />

Dabei zeigte sich, dass beinahe ein Drittel der Schüler<br />

ohne Migrationshintergrund angab, Hilfe bei den Hausübungen<br />

von den (Groß–)Eltern zu erhalten, während dies bei Schülern mit<br />

Migrationshintergrund bei rd. 14 % der Fall war.<br />

Nach den Ergebnissen der OECD–Länderprüfungen „Migration und<br />

Bildung“ 13 im Jahr 2009 waren sozioökonomische Unterschiede für<br />

den Großteil der Leistungsdifferenzen zwischen Schülern mit und ohne<br />

Migrationshintergrund verantwortlich. Daraus konnte eine starke Korrelation<br />

zwischen Schulleistungen und sozioökonomischem Milieu<br />

abgeleitet werden.<br />

Laut PISA–Studie 2009 waren in Österreich die Schülerleistungen an<br />

Schulen mit einer hohen Konzentration von Schülern mit Migrationshintergrund<br />

niedriger. Darüber hinaus war im leistungsdifferenzierten<br />

Unterricht ein unverhältnismäßig hoher Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund<br />

in der schwächsten Leistungsgruppe.<br />

6.2 Die dargestellten Studienergebnisse zeigten, dass die Bildungsleistungen<br />

von Schülern mit Migrationshintergrund schlechter waren als<br />

jene von Schülern ohne Migrationshintergrund. <strong>Der</strong> RH wies darauf<br />

hin, dass sich Schüler mit Migrationshintergrund häufiger in bildungsrelevanten<br />

Risikolagen befanden und mit unvorteilhafteren Ausgangsbedingungen<br />

konfrontiert waren als Schüler ohne Migrationshintergrund.<br />

Ziele und Strategien<br />

Europäische Ebene<br />

7.1 (1) Die EU und der Europarat setzten seit längerem Akzente zur Förderung<br />

der sprachlichen und kulturellen Vielfalt. Österreich — als Mitgliedstaat<br />

der EU und des Europarats — nahm an diesen Aktivitäten<br />

teil. 14<br />

In Umsetzung des Aktionsplans der Europäischen Kommission zur Förderung<br />

des Sprachenlernens und der Sprachenvielfalt (2004 bis 2006)<br />

zählte z.B. in Österreich unter anderem ein verbesserter Sprachunterricht<br />

zu den nationalen Schwerpunkten. 15<br />

13 OECD–Länderprüfungen, Migration und Bildung, Österreich, 2009<br />

14 z.B. 2008 „Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs“ (EU); 2001 „Europäisches<br />

Jahr der Sprachen“ (Europarat, EU)<br />

15<br />

KOM(2003) 449 endg.<br />

276 <strong>Bund</strong> <strong>2013</strong>/6

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