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Bund 2013/6 - Der Rechnungshof

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BMUKK<br />

Schüler mit Migrationshintergrund,<br />

Antworten des Schulsystems<br />

Schulsystem darstellten und zielgruppenspezifische Fördermaßnahmen<br />

erforderlich waren.<br />

Sozioökonomische<br />

Faktoren<br />

6.1 Zu den sozioökonomischen Einflussfaktoren im Bildungsbereich zählten<br />

vor allem der allgemeine Sprachgebrauch zu Hause, der Bildungshintergrund<br />

und die berufliche Position der Eltern sowie die kulturellen<br />

und sozialen Ressourcen. Die sozioökonomischen Faktoren waren<br />

neben der Kenntnis der Unterrichtssprache die wichtigsten Einflussfaktoren<br />

für den Lernerfolg von Schülern mit Migrationshintergrund.<br />

Das BMUKK war sich der Wichtigkeit der sozioökonomischen Faktoren<br />

bewusst und beauftragte das BIFIE, im überprüften Zeitraum mehrere<br />

Studien 11 zu diesem Thema durchzuführen. Die Ergebnisse ergaben<br />

— vor dem Hintergrund des Migrationskontexts — folgendes Bild:<br />

– Die Bildungsabschlüsse der Eltern hatten Auswirkungen auf die<br />

Schulleistungen der Kinder. In Österreich wiesen 64 % der Väter<br />

und 59 % der Mütter mittlere Bildungsabschlüsse auf. Diese Art des<br />

Bildungsabschlusses war bei zugewanderten Eltern seltener anzutreffen.<br />

Besonders im österreichischen Schulsystem, in dem sich die<br />

meisten Schüler nur halbtags in den Schulen befanden und einen<br />

Teil ihrer schulbezogenen Aktivitäten zu Hause verrichteten, war<br />

die Unterstützung durch die Eltern wesentlich.<br />

– Die berufliche Position der Eltern bestimmte das Einkommen und<br />

war auch für die Ressourcen, die den Schülern zur Verfügung standen,<br />

von Bedeutung. 12<br />

– Als Indikator für die den Familien zur Verfügung stehenden kulturellen<br />

Ressourcen wurde die Anzahl der Bücher und Kinderbücher<br />

im Haushalt herangezogen. Während unter den Schülern ohne<br />

Migrationshintergrund beinahe ein Fünftel (19 %) mit über 100<br />

Büchern und mehr als 50 Kinderbüchern lebte, traf dies bei Schülern<br />

mit Migrationshintergrund nur bei rd. 5 % zu.<br />

11<br />

z.B.: PISA, PIRLS, Nationaler Bildungsbericht Österreich. Die Berichte waren abrufbar<br />

unter https://www.bifie.at/downloads (letzter Zugriff: 28. September 2012).<br />

12<br />

Bei den Eltern der Schüler ohne Migrationshintergrund waren rd. 22 % als Akademiker,<br />

Techniker oder Führungskräfte tätig, rd. 62 % als Angestellte bzw. Kleinunternehmer<br />

und rd. 16 % für manuelle Tätigkeiten eingesetzt. Im Gegensatz dazu waren bei den<br />

Eltern der Schüler mit Migrationshintergrund der ersten Generation rd. 18 % als Akademiker,<br />

Techniker oder Führungskräfte, rd. 39 % als Angestellte bzw. Kleinunternehmer<br />

beschäftigt und rd. 43 % für manuelle Tätigkeiten im Einsatz. Bei den Eltern der Schüler<br />

mit Migrationshintergrund der zweiten Generation waren rd. 6 % als Akademiker, Techniker<br />

oder Führungskräfte, rd. 49 % als Angestellte bzw. Kleinunternehmer tätig und rd.<br />

45 % für manuelle Tätigkeiten eingesetzt.<br />

<strong>Bund</strong> <strong>2013</strong>/6 275

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