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Numerische Berechnung der elektronischen ... - SAM - ETH Zürich

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20 KAPITEL 2. DER FESTKÖRPER<br />

kristallisieren, ähnlich. Die Ähnlichkeit mit dem Diamant beruht auf <strong>der</strong> gleichen<br />

Gesamtzahl von Valenzelektronen, denn das Element <strong>der</strong> 3. Hauptgruppe steuert 3<br />

Valenzelektronen, das <strong>der</strong> 5. Hauptgruppe 5 Valenzelektronen bei, was insgesamt<br />

<strong>der</strong> Valenzelektronenzahl 4 beim Kohlenstoff entspricht. Der Zinkblendekristall besitzt<br />

die Punktgruppe ¯43m (T d in <strong>der</strong> Schönflies’ Symbolik). Die Punktgruppe des<br />

Diamantgitters besitzt eine zusätzliche Inversionssymmetrie.<br />

Die Halbleiter haben eine Bandlücke zwischen Valenz- und Leitungsband, die<br />

kleiner als bei Isolatoren ist. So können sich im thermischen Gleichgewicht Elektronen<br />

im Leitungsband befinden. Verlässt ein Elektron sein Gitteratom, fehlt ein<br />

Valenzelektron in einer kovalenten Bindung. Übernimmt ein Valenzelektron eines<br />

an<strong>der</strong>en Atoms seinen Platz, fehlt dort ein Valenzelektron. Diese Fehlstellen werden<br />

als Löcher bezeichnet, die sich in umgekehrter Richtung <strong>der</strong> lückenfüllenden<br />

Elektronen bewegen.<br />

Der Festkörper hat festgelegte Eigenzustände mit Eigenfunktionen. Die Eigenfunktion<br />

jedes Zustandes kann näherungsweise als Produkt <strong>der</strong> Einteilcheneigenfunktionen<br />

betrachtet werden. Die Energie des Zustandes erhält man als Summe<br />

<strong>der</strong> Einteilcheneigenenergien. Man betrachtet die einzelnen Elektronen und Löcher<br />

in Wechselwirkung, d.h. im Potential, des restlichen Festkörpers. Die Translationssymmetrie<br />

des Gitters, also auch dessen Potential,<br />

ˆT V (⃗r) = V (⃗r + ⃗ R) (2.1)<br />

das die Ladungsträger spüren, führt dazu, daß die Elektronen- und Löcherwellenfunktionen<br />

ebenso translationssymmetrisch sind,<br />

ˆT Ψ ⃗k (⃗r) = Ψ ⃗k (⃗r + ⃗ R) = e i⃗ k· ⃗R Ψ ⃗k (⃗r) (2.2)<br />

wobei ⃗ R ein Gittervektor, also eine ganzzahlige Linearkombination <strong>der</strong> (nicht komplanaren)<br />

Basisvektoren ⃗a i , ist. Mit ˆT ist <strong>der</strong> Translationsoperator bezeichnet.<br />

⃗R = n 1 ⃗a 1 + n 2 ⃗a 2 + n 3 ⃗a 3 (2.3)<br />

Da e i⃗ k· ⃗R genauso wie ˆT transformiert (2.2), können die irreduzierbaren Darstellungen<br />

<strong>der</strong> Translationsgruppe ˆT mit ⃗ k bezeichnet werden. Funktionen, die (2.2)<br />

erfüllen, werden Blochfunktionen genannt. Die Gruppe ˆT eines Kristalls <strong>der</strong> Ausdehnung<br />

N 1 ⃗a 1 × N 2 ⃗a 2 × N 3 ⃗a 3 , wobei N 1 , N 2 und N 3 sehr große ganze Zahlen sind,<br />

hat N 1 · N 2 · N 3 Darstellungen.<br />

Es existiert ein k-Raum mit reziprokem Gitter, dessen Gittervektoren ⃗ K<br />

e i ⃗ K· ⃗R = 1 ∀ ⃗ R (2.4)<br />

erfüllen. So definieren ⃗ k und ⃗ k + ⃗ K dieselbe Darstellung. Um die Darstellungen eindeutig<br />

zu benennen, muß man sich auf die Einheitszelle des reziproken Gitters – die<br />

Brillouinzone – beschränken (siehe Abbildung 2.2). Ab nun werden nur die ⃗ k innerhalb<br />

<strong>der</strong> Brillouinzone betrachtet. Ihre Gitterkonstante (Strecke ΓX in Abbildung<br />

2.2) beträgt<br />

k max = 2π<br />

a 0<br />

(2.5)<br />

Wendet man eine Rotation aus <strong>der</strong> Punktgruppe ˆR auf die Wellenfunktion Ψ ⃗k (⃗r)<br />

mit dem Wellenvektor ⃗ k an, wird diese in eine neue Funktion Ψ ⃗k ′(⃗r) mit dem Wellenvektor<br />

⃗ k ′ transformiert. Damit ⃗ k · ⃗R invariant bleibt, erhält man ⃗ k ′ (und ⃗ k · ⃗R ′ ),<br />

indem man dieselbe Rotation ˆR auf ⃗ k im reziproken Raum und auf ⃗ R im Ortsraum<br />

wirken läßt.

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