Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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matik dürfen nur durch <strong>in</strong>struiertes Personal vorgenommen werden.<br />
- Heizen für spezielle Zwecke<br />
Für e<strong>in</strong>zelne Personen, weiche die <strong>Kirche</strong> unregelmässig aufsuchen sowie für Re<strong>in</strong>igungsarbeiten sollte nicht speziell<br />
geheizt werden (das e<strong>in</strong>malige Aufheizen e<strong>in</strong>er mittleren <strong>Kirche</strong> kostet an kalten Tagen etwa 50 bis 100 Franken).<br />
Ebenso sollte zum Oben auf der Orgel die Gr<strong>und</strong>temperatur nicht angehoben, sondern nur die Orgelsitzbankheizung <strong>und</strong><br />
die F<strong>in</strong>gerheizungen <strong>in</strong> Betrieb genommen werden.<br />
- Optirnierung des Heizbetriebes<br />
Die Überlegung, bei Speicherheizgeräten ja ke<strong>in</strong>en Hochtarif zu brauchen, dafür den Speicher bei Niedertarif etwas mehr<br />
zu laden, ist falsch. Der kurzfristige Betrieb der Zusatzheizung im Hochtarif verursacht ger<strong>in</strong>gere Kosten als die<br />
zusätzliche Nachtladung, welche e<strong>in</strong> Überheizen am Morgen zur Folge hat.<br />
Das gleiche gilt bei der Aufheizung e<strong>in</strong>er ganzen <strong>Kirche</strong>. Auch hier lohnt sich e<strong>in</strong> Aufheizen mit dem billigeren Nachtstrom<br />
im allgeme<strong>in</strong>en nicht, wenn die Belegung erst mehrere St<strong>und</strong>en später erfolgt.<br />
- Orgel <strong>und</strong> <strong>in</strong>terrnittierendes Heizen<br />
Damit sich die Orgel den Änderungen des Raumklimas schneller angleichen kann, müssen die Jalousien der<br />
Schwellkästen ausserhalb der Spielzeit immer offen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e ausreichende Luftzirkulation ist bei Bedarf durch<br />
zusätzliche Türen im Orgelgehäuse zu ermöglichen.<br />
Die Aufheizzeit sollte aber nicht zur Verbesserung der Stimmhaltung der Orgel verlängert werden.<br />
- Diverse Betriebliche E<strong>in</strong>griffe<br />
Bei kalter Witterung s<strong>in</strong>d gegebenenfalls exponierte Zonen, z.B. Partien entlang der Aussenwände, abzusperren.<br />
Häufig kann bei den Emporenaufgängen <strong>in</strong>tensive Zugluft festgestellt werden. Dies wird meist auch durch die stärkere<br />
Verschmutzung <strong>in</strong> diesem Bereich sichtbar. Mit schweren Vorhängen <strong>in</strong> den Emporenaufgängen kann diesem Übel auf<br />
e<strong>in</strong>fache Art begegnet werden.<br />
Die Behaglichkeit kann auch dadurch verbessert werden, <strong>in</strong>dem auf den Sitzbänken Kissen angebracht werden.<br />
- Kontrolle des Raumklimas<br />
Die Raumlufttemperatur sollte mit e<strong>in</strong>em genauen Thermometer gemessen werden. Das Thermometer muss möglichst<br />
frei im Raum hängen. Kalte Gebäudeteile, speziell Aussenwände, können die Messung um mehrere Grad Celsius<br />
verfälschen.<br />
In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass Raumthermostate an kalten Bauteilen ebenfalls falsch<br />
messen. Es wurden Abweichungen von bis zu 5 °C festgestellt. Bei Nichtbeachtung können die Auswirkungen<br />
gravierend se<strong>in</strong>, denn je tiefer die Aussentemperatur ist, desto grösser ist der Messfehler <strong>und</strong> desto mehr wird geheizt, bis<br />
die am Thermostat e<strong>in</strong>gestellte Temperatur erreirht ist. Bei tiefen Raumtemperaturen s<strong>in</strong>d aber - gerade umgekehrt wie<br />
vorgängig erwähnt - tiefere Raumlufttemperaturen s<strong>in</strong>nvoll.<br />
In Zeitabständen von e<strong>in</strong>igen Jahren sollte überprüft werden, ob der praktizierte Heizbetrieb noch richtig <strong>und</strong> dem Bedarf<br />
entsprechend ist. In kritischen Fällen s<strong>in</strong>d Fachleute beizuziehen. Allenfalls s<strong>in</strong>d mit mehrwöchigen Messungen die<br />
Raumlufttemperatur <strong>und</strong> die relative Raumluftfeuchte zu kontrollieren.<br />
Raumluftfeuchte<br />
Die relative Raumluftfeuchte sollte <strong>in</strong> jeder <strong>Kirche</strong> überwacht werden. Werte zwischen 45 bis 80 % s<strong>in</strong>d im allgeme<strong>in</strong>en<br />
unkritisch. Die Erfahrung zeigt, dass kurzfristige Unter- als auch Überschreitungen dieses Bereiches nicht zwangsläufig<br />
zu Schäden führen müssen.<br />
Zusätzliche Luftbefeuchtungen <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> dürfen nur nach Rücksprache mit Fachleuten durchgeführt werden (siehe auch<br />
Kapitel 3.1 “Bauphysik”).<br />
Lüften<br />
Im frühen Frühjahr ist das Lüften häufig mit Kondensationsgefahren im <strong><strong>Kirche</strong>n</strong><strong>in</strong>nern verb<strong>und</strong>en. Die Aussenmauern<br />
s<strong>in</strong>d vom vergangenen W<strong>in</strong>ter her im Innern noch kälter als die Aussenluft, so dass die e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gende Warmluft zu<br />
Tauwasserbildung führen kann.<br />
In den warmen Jahreszeiten kann die Temperatur <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> durch Fenster- <strong>und</strong> Türlüftung der Aussentemperatur<br />
angepasst werden.<br />
Während der Heizperiode ist kurz aber kräftig zu lüften. Dauerlüfen ist zu vermeiden. Lüftungsöffnungen gegen den<br />
Dachboden s<strong>in</strong>d zu schliessen.<br />
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