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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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3.2 Raumklirna <strong>und</strong> Orgel<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />

Mozart schrieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an se<strong>in</strong>en Vater: «Die Orgel ist doch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen <strong>und</strong> Ohren der König aller<br />

Instrumente». Auch technisch gesehen wird die Orgel als «König<strong>in</strong> der Instrumente» bezeichnet. Sie ist auch das<br />

vielseitigste Instrument, das e<strong>in</strong> Spieler beherrschen kann.<br />

Es wäre unvollständig ja sogar fahrlässig, sich mit <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>heizungen ause<strong>in</strong>anderzusetzen ohne speziell auf die Orgel -<br />

e<strong>in</strong>em der wichtigsten Ausstattungsgegenstände der <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> <strong>und</strong> gleichzeitig auch klimatisch empf<strong>in</strong>dlichen Instrument<br />

- e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Das vorliegende Kapitel hat drei Ziele.<br />

Erstens soll es e<strong>in</strong>e kurze Erklärung der Orgel se<strong>in</strong>. Dabei kann nur das Allerwichtigste erwähnt werden, welches für<br />

das Verständnis der Funktionsweise e<strong>in</strong>er Orgel <strong>und</strong> der Zusammenhänge mit dem Raumklima notwendig ist.<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Orgel<br />

Im folgenden werden nur die e<strong>in</strong>zelnen Bestandteile e<strong>in</strong>er Orgel <strong>und</strong> deren Funktion, nicht aber der Aufbau<br />

(Disposition), die klanglichen Eigenschaften <strong>und</strong> kulturgeschichtliche Belange beschrieben. Dabei stehen der<br />

Mechanismus <strong>und</strong> die verwendeten Materialien im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Pfeifen<br />

Es wird gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen zwei Arten von Orgelpfeifen unterschieden:<br />

* Lippenpfeifen<br />

Als Zweites wird das Raumklima bezüglich der Erhaltung e<strong>in</strong>er Orgel diskutiert.<br />

Dieses Thema kann nicht abschliessend behandelt werden, da die Materie zu<br />

komplex <strong>und</strong> zu vielseitig ist. Es wird vielmehr versucht - wie bei der Bauphysik -<br />

aufzuzeigen, wann fachtechnische Beratung angezeigt ist.<br />

Der dritte Teil beschreibt die betrieblichen <strong>und</strong> musikalischen Anforderungen an<br />

das Raumklima aus der Sicht des Orgelspiels.<br />

Dieses Kapitel darf nur als Andeutung <strong>in</strong> die Orgelpraxis mit ihren vielen E<strong>in</strong>zeldiszipl<strong>in</strong>en verstanden werden.<br />

Als Literatur dienten die Bücher «Die Orgel» von Friedrich Jakob [13], «E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Orgelbau» von Wolfgang<br />

Adelung [14] <strong>und</strong> «Die akustischen Gr<strong>und</strong>lagen der Orgel» von Werner Lottermoser [15].<br />

Die meisten Pfeifen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Orgel, manchmal sogar alle, s<strong>in</strong>d Lippenpfeifen, deren Ton wie bei e<strong>in</strong>er Flöte durch die im<br />

Innern der Pfeife schw<strong>in</strong>gende Luftsäule erzeugt wird.<br />

Wird die Pfeife vom Fussloch her angeblasen, so strömt der W<strong>in</strong>d durch den Pfeifenfuss zur Kernspalte heraus, trifft auf<br />

die Oberlippe <strong>und</strong> gerät dort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wirbelnde, nach <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> aussen wechselnde Pendelschw<strong>in</strong>gung. Dadurch wird<br />

die durch den darüberliegenden Pfeifenkörper umgrenzte Luftsäule <strong>in</strong> Vibration versetzt.<br />

Die Schnelligkeit dieser Schw<strong>in</strong>gung (Tonhöhe oder Frequenz genannt) hängt vorwiegend von der Länge der Luftsäule<br />

ab. E<strong>in</strong> Pfeifenkörper halber Länge erzeugt zum Beispiel die doppelte Schw<strong>in</strong>gungszahl <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>gt deshalb e<strong>in</strong>e Oktave<br />

höher.<br />

Vere<strong>in</strong>facht dargestellt gelten folgende Abhängigkeiten:<br />

Pfeifenlänge => Tonhöhe<br />

Lippenbreite => Schall<strong>in</strong>tensität<br />

Durchmesser, Form, Material => Klangfarbe<br />

In Wirklichkeit s<strong>in</strong>d die Verhältnisse viel komplizierter, da sich nicht nur die e<strong>in</strong>zelnen Faktoren gegenseitig <strong>in</strong><br />

unterschiedlichem Masse bee<strong>in</strong>flussen,<br />

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