Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Funktionsbeschreibung der Heizung<br />
Die wichtigen Heizgruppen der <strong>Kirche</strong> können über die mehrkanalige Schaltuhr e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausgeschaltet werden. Der<br />
manuelle Betrieb ist durch Überbrückung an der Schaltuhr möglich.<br />
Besonderes zu den e<strong>in</strong>zelnen Heizgruppen:<br />
- Schiff, E<strong>in</strong>gangsbereich vorne: Die Wärmeabgabe der Eisen-Rohrheizkörper unter den Fussschemmeln kann durch<br />
Stern-Dreieckumschaltung von 1/3 auf volle Leistung umgeschaltet werden.<br />
- Bodenheizung Chor.- Die Bodenheizung ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en 220 V <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en 380 V Bereich mit separater Regelung aufgeteilt.<br />
- Sakristei <strong>und</strong> WC rechts: <strong>in</strong>dividuelle Raumtemperaturregler.<br />
Ausserhalb den Belegungen wird die <strong>Kirche</strong> nicht beheizt.<br />
Stromverbrauch<br />
Fig. A1 5 Stromverbrauch <strong>Kirche</strong> Glarus<br />
Probleme, Erkenntnisse, Verbesserungen<br />
Die markannte Verbrauchsreduktion <strong>in</strong> der Heizperiode<br />
87/88 (-35 %) ist hauptsächlich auf die Verlegung<br />
von Gottesdiensten <strong>in</strong> das Kirch- geme<strong>in</strong>dehaus<br />
zurückzuführen. Aus Energie- spargründen wurden<br />
versuchsweise von Mitte Januar bis Ende Februar<br />
1988 r<strong>und</strong> 10 Gottes- dienste verlegt. Für die relativ<br />
grossen Abwei- chungen <strong>in</strong> den drei Heizperioden<br />
88/89, 89/90 <strong>und</strong> 90/91 liegen ke<strong>in</strong>e plausiblen<br />
Angaben vor.<br />
Ab der Heizperiode 91/92 wurden im W<strong>in</strong>ter während<br />
r<strong>und</strong> 6 Wochen die Gottesdienste wieder <strong>in</strong>s Kirchgeme<strong>in</strong>dehaus<br />
verlegt.<br />
92/93 konnte der Stromverbrauch im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 37 % reduziert werden (ab Ende Februar<br />
93 schnelleres Aufheizen).<br />
Aufgr<strong>und</strong> von Befragungen <strong>und</strong> von Raumklimamessungen wurde vermutet, dass mit e<strong>in</strong>em schnelleren Aufheizen ohne<br />
Komforte<strong>in</strong>busse Energie gespart werden kann. Anstatt wie bisher mit r<strong>und</strong> 1 Kelv<strong>in</strong> pro St<strong>und</strong>e (K/h), wird seit Ende<br />
Februar 1993 mit r<strong>und</strong> 2 K/h aufgeheizt (siehe auch Seite 66 “Aufheizphase” <strong>und</strong> Seite 71 “Aufheizgeschw<strong>in</strong>digkeit”).<br />
Die Schaltuhr wird jeweils so e<strong>in</strong>gestellt, dass die Wärmeabgabe gleichmässig über den ganzen Gebäudegr<strong>und</strong>ris erfolgt<br />
(meistens alle Bankheizungen bis Belegungsende auf Vollast). Obwohl <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> ke<strong>in</strong> Raumtemperaturregler<br />
vorhanden ist, wurden ke<strong>in</strong>e Übertemperaturen festgestellt. Obliche Raumtemperaturregler würden bei <strong>in</strong>termittierendem<br />
Heizen ohneh<strong>in</strong> nicht befriedigend funktionieren.<br />
Bei der früherigen Heizmethode wurde auf den Belegungsbeg<strong>in</strong>n normalerweise auf ca. 17 bis 18 °C aufgeheizt.<br />
Wahrend der Belegung war die Heizung weiter reduziert <strong>in</strong> Betrieb (Bankheizung auf 1/3). Dabei ist bei tiefen<br />
Aussentemperaturen gegen das Belegungsende die Raumlufttemperatur gesunken.<br />
Mit der neuen Heizmethode wird “nur’ auf ca. 16 bis 17 °C aufgeheizt, dafür während der Belegung mit hoher Leistung<br />
weitergeheizt. Dadurch steigt die Temperatur gegen das Belegungsende noch um 1 bis 2 °C an. Trotz der eher<br />
grösseren Luftbewegungen während der Belegungszeit hat sich die Behaglichkeit nicht verschlechtert. Während e<strong>in</strong>em<br />
Aufheizvorgang mit Maximalleistung wurden <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> an 20 verschiedenen Stellen Luftgeschw<strong>in</strong>digkeiten gemessen.<br />
Die grössten festgestellten Werte betrugen ca. 0,35 m/s.<br />
120