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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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Für die Berechnung s<strong>in</strong>d zwei Fälle vorgesehen:<br />

a) Zusammenhängende Nutzung während ganzer Monate oder Teilen davon: Die Abschätzung von fz erfolgt mit Tabelle<br />

1 aus der SIA-Empfehlung 180/4, Seite 13.<br />

b) Wöchentliche Nutzung während der ganzen Heizsaison jeweils an gleich viel Tagen: In diesem Fall ist fz gleich dem<br />

Verhältnis der Benutzungstage zur ganzen Woche. Beispielsweise ist bei e<strong>in</strong>er wöchentlichen Belegung am Samstag<br />

<strong>und</strong> Sonntag fz = 2/7 = 0,29.<br />

Gelegentliche Nutzungen (Beerdigungen, kulturelle Anlässe usw.) werden <strong>in</strong> wöchentliche Anlässe umgerechnet.<br />

S<strong>in</strong>d beide Fälle für e<strong>in</strong> Objekt zutreffend, ist<br />

fz = f, (Fall a) * fz (Fall b).<br />

- Temperatur-Korrekturfaktor ft<br />

Bei Gebäuden mit gemischter Nutzung wird die Geschossfläche der e<strong>in</strong>zelnen Räume oder Nutzungszonen entsprechend<br />

der Auslegungstemperatur mit dem Temperatur-Korrekturfaktor ft bewertet.<br />

Räume mit nicht def<strong>in</strong>ierter Nutzungsart, s<strong>in</strong>d gemäss der SIA-Empfehlung 180/4 entsprechend ihrer Beheizung<br />

e<strong>in</strong>zustufen.<br />

Da für <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> ke<strong>in</strong>e Nutzung def<strong>in</strong>iert ist, wird mit folgender Tabelle e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stufung für <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> vorgegeben.<br />

Fig. 88 Temperatur-Korrekturfaktoren ft für <strong><strong>Kirche</strong>n</strong><br />

Bei Teilzeit-Nutzungen müssen die ft-Werte für die Tage mit Belegung<br />

bzw. ohne Belegung gewichtet werden.<br />

Bei Gebäuden, welche ausserhalb der Belegung nicht beheizt werden,<br />

kann mit dieser Berechnungsart e<strong>in</strong>e entsprechend tiefe<br />

Energiekennzahl erwartet werden.<br />

- Raumhöhen-Korrekturfaktor fh<br />

Wo Räume mit Raumhöhen von mehr als 4 m e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Anteil am Jahresenergieverbrauch des Gebäudes haben, wird gemäss<br />

der SIAEmpfehlung 180/4 die Energiekennzahl wesentlich<br />

aussagekräftiger, wenn das Gebäudevolumen ebenfalls <strong>in</strong> die<br />

Berechnung e<strong>in</strong>geht.<br />

Dies wird mit dem Korrekturfaktor fh = h/hv erreicht. Dabei ist h die Höhe des Raumes von OKFussboden zu<br />

OK-Fussboden bzw. bei Räumen, die bis unter das Dach reichen bis OK der Wärmedämmung. Als hv wird vere<strong>in</strong>facht<br />

e<strong>in</strong>e Vergleichsraumhöhe von 3 m e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Mit dieser Berechnungsart würde bei e<strong>in</strong>er angenommenen Raumhöhe von 15 m die Energiebezugsfläche rechnerisch<br />

um das fünffache vergrössert. Da e<strong>in</strong>e mittelgrosse <strong>Kirche</strong> (30 m x 16 m Gr<strong>und</strong>riss) üblicher Bauart mit e<strong>in</strong>er Raumhöhe<br />

von 15 m aber im Vergleich zu e<strong>in</strong>er 3 Meter hohen <strong>Kirche</strong> nur r<strong>und</strong> die doppelte Oberfläche aufweist, liefert diese<br />

Berechnungsmethode unbefriedigend tiefe Energiekennzahlen, weil die Raumhöhe überbewertet wird.<br />

In der Musterverordnung “Rationelle Energienutzung <strong>in</strong> Hochbauten” des B<strong>und</strong>esamtes für Energiewirtschaft ünd der<br />

kantonalen Energiefachstellen [19], wird die Gebäudehüllenziffer e<strong>in</strong>geführt.<br />

Nach dieser Berechnungsart darf die oben erwähnte <strong>Kirche</strong> bei e<strong>in</strong>er Raumhöhe von etwa 9 m bei der Energiebilanzberechnung<br />

die doppelte Heizenergie im Vergleich zu 3 m Raumhöhe verbrauchen. Dieser Wert wird eher dem<br />

tatsächlichen Verbrauch entsprechen.<br />

Es gilt nun die Überlegungen der Musterverordnung so auf die Berechnung der Energiekennzahl zu übertragen, dass<br />

zwischen den beiden Rechenmethoden ke<strong>in</strong>e Widersprüche entstehen. Nur so können die im voraus berechneten<br />

Energiebilanzen später mit dem effektiven Verbrauch verglichen werden.<br />

Als Versuch wurde der Raumhöhen-Korrekturfaktor fh angepasst. Dieser kann bei <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> mit genügender Genauigkeit<br />

durch den folgenden vere<strong>in</strong>fachten Ausdruck berechnet werden:<br />

In der folgenden Tabelle werden die Resultate der verschiedenen Rechenmethoden bei e<strong>in</strong>er nicht unterkellerten <strong>Kirche</strong><br />

mit rechteckigem Gr<strong>und</strong>riss von 30 m x 16 m e<strong>in</strong>ander gegenübergestellt:<br />

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