Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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7.3 Anordnung der Heizkörper <strong>und</strong> der Heizflächen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />
Der Anordnung der Heizkörper <strong>und</strong> Heizflächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> meistens Grenzen gesetzt. Die richtige Wärmeverteilung<br />
ist jedoch von entscheidender Bedeutung für e<strong>in</strong>en zufriedenstellen Betrieb.<br />
Wichtige Gr<strong>und</strong>sätze für die Wärmeverteilung s<strong>in</strong>d:<br />
- Schwerpunktartige Wärmeabgaben s<strong>in</strong>d zu vermeiden, da sie zu grossen Luftumwälzungen mit<br />
hohen Luftgeschw<strong>in</strong>digkeiten führen.<br />
- Ungleichmässige Wärmeverteilungen (unterschiedliche Leistung pro M2) führen zu Temperaturdifferenzen <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Raumes. Die Folge davon ist e<strong>in</strong>e schlechte Wärmeversorgung e<strong>in</strong>zelner Bauteile mit Kondensationsgefahr.<br />
- Zur Verbesserung der Behaglichkeit sollte der Aufenthaltsbereich von Personen möglichst im Strahlungsfeld der<br />
Wärmeabgabe liegen (Heizkörpermontage beispielsweise unter den Sitzbänken anstatt unter den Fussschemeln).<br />
- Der Regelfähigkeit der Wärmeabgabe ist spezielle Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
- Wertvolle als auch empf<strong>in</strong>dliche Gebäude- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungsgegenstände (Altare, Bilder, Holzskulpturen, Orgeln,<br />
usw.) dürfen nicht im direkten Warmluftstrom der Heizung stehen.<br />
- Zugsersche<strong>in</strong>ungen aufgr<strong>und</strong> von kalten Bauteilen (z.B. Fenstern) ist durch zusätzliche Heizkörper entgegenzuwirken.<br />
Wirkung der verschieden Wärmeabgabesysteme<br />
- Sitzbankheizungen<br />
Mit Sitzbankheizungen wird die gleichmässige Wärmeverleilung über den Gebäudegr<strong>und</strong>riss gewährleistet. Aus<br />
Behaglichkeitsgründen sollten auch im Chor <strong>und</strong> auf der Empore alle Sitzbänke <strong>und</strong> fest montierte Stühle mit Heizkörpern<br />
versehen werden. Bei Zonen mit freier Bestuhlung drängt sich meistens e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation mit Bodenheizungen auf.<br />
Auf Emporen haben sich als Ergänzung zu Sitzbankheizungen - oder auch als e<strong>in</strong>zige Heizung Stufenheizungen bewährt.<br />
Nicht zu empfehlen s<strong>in</strong>d Anordnungen, bei welchen die e<strong>in</strong>zelnen Sitzbänke unterschiedlich beheizt werden (z.B. jede<br />
dritte Bank ohne Heizung). Denn bei solchen Anlagen besteht die Gefahr, dass die ganze <strong>Kirche</strong> auf höherem<br />
Temperaturniveau beheizt wird, nur damit auch <strong>in</strong> den unbeheizten Bereichen die Komfortbedürfnisse befriedigt s<strong>in</strong>d.<br />
- Fussbodenheizungen<br />
Mit ganzflächigen Fussbodenheizungen wird e<strong>in</strong>e gleichmässige Wärmeverteilung erreicht. Wenn bei Sanierungen nur <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>zelnen Bereichen (z.B. Chor, Sitzbankbereich, Gänge) Fussbodenheizungen e<strong>in</strong>gebaut werden, ist durch zusätzliche<br />
Heizkörper e<strong>in</strong>e gleichmässige Wärmeverteilung zu gewährleisten.<br />
Unter fest e<strong>in</strong>gebauten E<strong>in</strong>richtungsgegenständen (Altare, Kanzeln, Taufste<strong>in</strong>e, Orgeln, usw.) dürfen ke<strong>in</strong>e Fussbodenheizungen<br />
verlegt werden. Im Normalfall ist e<strong>in</strong> Wandabstand von m<strong>in</strong>destens 20 cm e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Um dem erhöhten Wärmebedarf <strong>in</strong> Randzonen entgegenzuwirken, kann dort die Wärmeleistung pro Quadratmeter erhöht<br />
werden, <strong>in</strong>dem die Heizkabel enger verlegt werden bzw. e<strong>in</strong>e leistungsstärkere Heizfolie oder Heizmatte e<strong>in</strong>gebaut wird.<br />
- Fensterheizungen<br />
Die meist hohen, oft nur e<strong>in</strong>fachverglasten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>fenster,<br />
haben nebst dem grossen Energieverlust im W<strong>in</strong>ter auch<br />
entsprechend tiefe Oberflächentemperaturen. In der<br />
Grenzschicht des Fensters kühlt sich die Raumluft derart ab,<br />
dass diese als sogenannter «Kaltluftabfall» <strong>in</strong> den Raum<br />
fliesst <strong>und</strong> unangenehme Zugsersche<strong>in</strong>ungen verursacht.<br />
Zur Veranschaulichung der Zusammenhänge möge das<br />
folgende Diagramm dienen.<br />
Fig. 100 Zulässige Fensterhöhe hmax, wenn die max.<br />
Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>in</strong> der Grenzschicht v= 0,2 m/s<br />
nicht überschreiten darf [21]<br />
(Diagramm gilt nur für den Wohnungsbau)<br />
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