Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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6.5 Weitere Methoden für die Berechnung des<br />
Wärmeleistungsbedarfs<br />
Leistungsbemessung aus dem langjährigen Energieverbrauch<br />
Für Wohnungsbauten kann auf der Basis des langjährigen Brennstoffverbrauchs mit relativ e<strong>in</strong>fachen Formeln die<br />
Heizkesselleistung bestimmt werden. Dabei wird von mittleren jährlichen Brennerlaufzeiten bzw. dem jährlichen<br />
Energieverbrauch ausgegangen.<br />
Da die meisten elektrisch beheizten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> nur zeitweise beheizt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> oft nur e<strong>in</strong>zelne Heizgruppen <strong>in</strong> Betrieb s<strong>in</strong>d,<br />
kann die Laufzeit bzw. der Heizenergieverbrauch nicht als Bemessungsgrösse verwendet werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
scheidet dieses Verfahren aus.<br />
Leistungsbemessung aus e<strong>in</strong>em kontrollierten Aufheizvorgang<br />
Bei <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> mit bestehenden <strong>Elektroheizungen</strong> bietet sich die Möglichkeit zur Leistungsbemessung mittels Messungen<br />
während e<strong>in</strong>em kontrollierten Aufheizvorgang. Als Berechnungsgr<strong>und</strong>lage dienen dabei die Aussenlufttemperatur, die<br />
Leistung während dem Aufheizen <strong>und</strong> der Verlauf der Raumlufttemperatur.<br />
Das Bemessungsverfahren gliedert sich <strong>in</strong> folgende Teilschritte:<br />
Vorbereitung der Messung<br />
Die <strong>Kirche</strong> sollte während mehreren Tagen vorgängig der Leistungsbemessung<br />
Messung nicht beheizt, bzw. so beheizt werden, dass sich die<br />
normale Gr<strong>und</strong>temperatur der Heizperiode e<strong>in</strong>stellt. Während<br />
dieser Zeit sollte kaltes, möglichst ausgeglichenes W<strong>in</strong>terwetter<br />
(bedeckter Himmel, ke<strong>in</strong> W<strong>in</strong>d) vorherrschen.<br />
Die Steuerung <strong>und</strong> Regelung der Heizung ist so e<strong>in</strong>zustellen,<br />
dass während der ganzen, Messung mit konstanter Leistung,<br />
z.B. mit 50 oder 100 % der Maximalleistung, geheizt werden<br />
kann (Raumthermostaten an den oberen Anschlag bzw.<br />
überbrücken, Achtung auf Liefersperrungen durch das<br />
Elektrizitätsversorgungsunternehmen).<br />
Die Leistung ist so zu wählen, dass <strong>in</strong>nerhalb der Messung e<strong>in</strong><br />
Temperaturanstieg von m<strong>in</strong>destens 10 Kelv<strong>in</strong> erreicht wird. Es<br />
s<strong>in</strong>d nur diejenigen Heizgruppen e<strong>in</strong>zuschalten, welche auch im<br />
normalen Betrieb für das Aufheizen benützt werden (z.B. ohne<br />
Fensterheizung).<br />
Durchführung der Messung<br />
Die Messung ist unter idealen Bed<strong>in</strong>gungen (ke<strong>in</strong>e<br />
Wärmegew<strong>in</strong>ne durch Sonne <strong>und</strong> <strong>in</strong>nere Abwärme) <strong>und</strong> unter<br />
normalen W<strong>in</strong>dverhältnissen durchzuführen.<br />
Vor <strong>und</strong> nach der Messung s<strong>in</strong>d die Zählerstände des<br />
Elektrozählers zu notieren, womit dann die Heizleistung während<br />
der Messung bestimmt werden kann.<br />
-Während der Messung s<strong>in</strong>d die Aussen- <strong>und</strong> die<br />
Raumlufttemperatur zu registrieren.<br />
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