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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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Die Gegenüberstellung der Daten zeigt, dass <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> Ste<strong>in</strong>ebrunn ohne Wärmedämmung die Raumlufttemperatur<br />

ausserhalb den Belegungen r<strong>und</strong> 2 bis 3 °C tiefer ist als <strong>in</strong> der teilweise wärmegedämmten <strong>Kirche</strong> Amriswil.<br />

Wie bereits <strong>in</strong> anderen Kapiteln dieses Handbuches erwähnt, haben Wärmedämmungen auch E<strong>in</strong>fluss auf Bauschäden<br />

an der Gebäudehülle <strong>und</strong> die Behaglichkeit <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> (Oberflächentemperaturen, Luftzirkulationen usw.).<br />

Dauernd beheizte <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> müssen nach heutigem Standard e<strong>in</strong>e durchgehende Wärmedämmung (Randzonen Fussboden,<br />

Wände, Decken) aufweisen, da der dauernde Wärmefluss nach aussen damit massgeblich reduziert werden kann.<br />

Heizsystem<br />

Die Regelung <strong>und</strong> das Wärmeabgabesystem haben - speziell bei <strong>in</strong>termittierendem Heizbetrieb - e<strong>in</strong>en bedeutenden<br />

E<strong>in</strong>fluss auf den Heizenergieverbrauch. Negativ wirken sich beispielsweise aus:<br />

- Thermische Trägheit des Wärmeabgabesystems (Bodenheizungen, Speicherheizgeräte).,<br />

- Schlechtes Wärmestrahlungsfeld im Aufenthaltsbereich der Personen (schlechter Standortder Heizgeräte, ungeeignetes<br />

Wärmeabgabesystem).<br />

- Wärmeabgabesysteme mit hohen Luftgeschw<strong>in</strong>digkeiten, da unter solchen Bed<strong>in</strong>gungen die gewünschte Behaglichkeit<br />

meistens mit e<strong>in</strong>er höheren Raumlufttemperatur kompensiert werden muss.<br />

- Ungenügende oder fehlende Leistungsregelung (es muss beispielsweise mit voller Leistung geheizt werden, obwohl<br />

70 % der Leistung ausreichen würde).<br />

- Schlechter Bedienungskomfort (es wird z.B. bereits am Abend e<strong>in</strong>geschaltet, obwohl e<strong>in</strong>späterer Heizbeg<strong>in</strong>n ausreichen<br />

würde).<br />

- Knackgeräusche beim Abkühlen der Heizkörper (wegen den Knackgeräuschen können die Heizkörper während dem<br />

Gottesdienst nicht ausgeschaltet werden, obwohl die gewünschte Raumlufttemperatur erreicht ist).<br />

Ungeeignete Regelgeräte <strong>und</strong> schlecht plazierteRaumthermostaten (siehe Kapitel 8.2)<br />

E<strong>in</strong> geeignetes Heizsystem ist e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong>en optimierten Heizbetrieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong>. Ohne<br />

betriebliche Anstrengungen <strong>und</strong> ohne persönliches Engagement des Bedienungspersonals nützen aber die besten<br />

Installationen wenig.<br />

5.2 Betriebliche E<strong>in</strong>flüsse auf den Heizenergieverbrauch<br />

Es hat sich bei verschiedenen Beispielen gezeigt, dass mit betrieblichen Massnahmen am effizientesten Energie<br />

e<strong>in</strong>gespart werden kann. Dazu zählen die Gr<strong>und</strong>temperatur zwischen den Belegungen, die Aufheizgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong><br />

die Raumlufttemperatur während den Belegungen.<br />

Die Raumlufttemperatur während der Belegungszeit - sofern sie dem Betrieb angepasst ist - kann meistens nur <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em engen Bereich verändert werden, da sich die Kirchgänger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kirchgänger an ihre Temperatur gewöhnt<br />

haben. Allfällige Änderungen müssen daher allmählich durchgeführt werden <strong>und</strong> haben <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>en<br />

eher untergeordneten E<strong>in</strong>fluss auf den Energieverbrauch.<br />

Weit grössere Bedeutung hat die Wahl der Gr<strong>und</strong>temperatur ausserhalb den Belegungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fällen auch<br />

die Aufheizgeschw<strong>in</strong>digkeit. Diese beiden E<strong>in</strong>flüsse werden im Folgenden je an e<strong>in</strong>em Beispiel untersucht.<br />

Gr<strong>und</strong>temperatur<br />

Bei <strong>in</strong>termittierendem Heizbetrieb hat die Wahl der<br />

Gr<strong>und</strong>temperatur zwischen den Belegungen den grössten<br />

E<strong>in</strong>fluss auf den Heizenergieverbrauch.<br />

In der <strong>Kirche</strong> Arbon wurde der E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er Reduktion der<br />

Gr<strong>und</strong>temperatur auf den Energieverbrauch messtechnisch<br />

erfasst.<br />

Fig. 77 Raumlufttemperatur <strong>Kirche</strong> Arbon<br />

(vor der Reduktion der Gr<strong>und</strong>temperatur)<br />

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