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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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Der Entscheid für oder gegen Fussbodenheizungen wird meistens von baulichen oder f<strong>in</strong>anziellen Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

abhängig se<strong>in</strong>. So muss im Normalfall für den E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Fussbodenheizung der Unterbau ganzflächig erneuert<br />

<strong>und</strong> isoliert werden. Aus denkmalpflegerischer Sicht s<strong>in</strong>d aber zusätzliche Ausgrabungen oft unerwünscht.<br />

Für <strong>in</strong>termittierendes Heizen s<strong>in</strong>d Fussbodenheizungen wegen der erhöhten Wärmeverluste im Boden <strong>und</strong> der<br />

thermischen Trägheit weniger geeignet als Sitzbankheizungen.<br />

Wenn Fussbodenheizungen nur im Bereich der Sitzbänke e<strong>in</strong>gebaut werden können, kann damit die erforderliche<br />

Heizleistung meistens nicht <strong>in</strong>stalliert werden.<br />

Häufig werden Fussbodenheizungen mit anderen Wärmeabgabesystemen komb<strong>in</strong>iert. Bei freier Bestuhlung im<br />

Chorbereich eignen sich beispielsweise Fussbodenheizungen als Ergänzung zur Sitzbankheizung.<br />

Mit dem E<strong>in</strong>bau re<strong>in</strong>er Fussbodenheizungen werden <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> oft zu dauernd beheizten Gebäuden umfunktioniert. In<br />

solchen Fällen ist es unerlässlich, dass die gesamte Gebäudehülle nach den heutigen Anforderungen wärmegedämmt ist.<br />

Die <strong>in</strong> der Werbung für Fussbodenheizungen angegebene Energiee<strong>in</strong>sparung von 20 bis 30 % kann <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> nicht<br />

realisiert werden. Vielmehr entstehen gegenüber Sitzbankheizungen zusätzliche Verluste <strong>in</strong> den Boden.<br />

* Verwendung von alten Heizkörpern<br />

Bei Sanierungen stellt sich oft die Frage, ob die alten Heizkörper weiter verwendet werden können. Beispiele von<br />

Infrarotheizkörpern zeigen, dass diese häufig auch nach Jahrzehnten noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em brauchbaren Zustand s<strong>in</strong>d.<br />

Beanstandungen <strong>in</strong> der Vergangenheit müssen meistens der fehlenden Leistungssteuerung <strong>und</strong> nicht dem<br />

Wärmeabgabesystem zugeordnet werden.<br />

Dagegen s<strong>in</strong>d Eisen-Rohrheizkörper unter den Fussschemeln, welche während dem Betrieb brummen, e<strong>in</strong> eher<br />

ungünstiges Strahlungsfeld erzeugen <strong>und</strong> die Fussbodenre<strong>in</strong>igung beh<strong>in</strong>dern, eher erneuerungsbedürftig.<br />

Es ist im E<strong>in</strong>zelfall auch abzuklären, ob Reparaturen noch ausgeführt werden können.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Wiederverwendung von Heizkörpern s<strong>in</strong>d diese durch Fachleute zu re<strong>in</strong>igen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Spannungstest zu<br />

unterziehen.<br />

* Vertikale Wärmeverteilung <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong><br />

Fig. 96 Evang. <strong>Kirche</strong> Ebnat, Infrarot-Bankheizung<br />

(<strong>Kirche</strong> ohne Wärmedämmung)<br />

Fig. 97 Evang. <strong>Kirche</strong> Nesslau, elektrische Fussbodenheizung<br />

mit Speicherwirkung (<strong>Kirche</strong> mit Wärmedämmung)<br />

Fig. 98 Evang. <strong>Kirche</strong> Glarus, Eisen-Rohrheizkörper<br />

(<strong>Kirche</strong> ohne Wärmedämmung)<br />

Die Messungen mit verschiedenen Wärmeabgabesystemen<br />

zeigen, dass entgegen der weitverbreiteten<br />

Me<strong>in</strong>ung, praktisch ke<strong>in</strong>e vertikale Wärmeverteilung<br />

existiert. Die vertikale Wärmeverteilung wird auch durch<br />

die Bodenheizung nicht wesentlich bee<strong>in</strong>flusst. Markant<br />

h<strong>in</strong>gegen ist das träge Verhalten der Bodenheizung.<br />

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