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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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Es darf sicher davon ausgegangen werden, dass <strong>in</strong> nächster Zeit nur vere<strong>in</strong>zelt neue <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> gebaut werden. Weit mehr<br />

fallen die umfangreichen Sanierungen <strong>und</strong> Renovationen <strong>in</strong>s Gewicht. Dabei handelt es sich <strong>in</strong> den meisten Fällen um<br />

schützenswerte Objekte, bei welchen die Wärmedämmung nur an e<strong>in</strong>zelnen Bauteilen, z.B. im Bereich des Fussbodens,<br />

der Fenster <strong>und</strong> der Decke verbessert werden kann. Für behördliche energetische Nachweise stehen für solche Fälle<br />

demzufolge eher die E<strong>in</strong>zelanforderungen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Beim Nachweisverfahren mit Systemanforderungen ist die Standardnutzung für die mittlere Raumtemperatur-Auslegung<br />

“Industrie” zu verwenden. Damit werden für Neubauten <strong>und</strong> Gesamtsanierungen aus den 60-iger Jahren plausible<br />

Resultate erreicht.<br />

Soll die Energiebilanz für alte, historische <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> mit schwerer Bauweise - abgestimmt auf die bisherige sporadische<br />

Belegung <strong>und</strong> den bisherigen Energieverbrauch - rekonstruiert werden, eignen sich die Vorgaben der Standardnutzung <strong>in</strong><br />

der SIAEmpfehlung 380/1 nicht.<br />

Im übernächsten Kapitel (Berechnung des effektiven Heizenergiebedarfs) werden daher s<strong>in</strong>ngemäss zu den<br />

Standardnutzungen nach SIA 380/1 die für <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> zu gebrauchenden Standardwerte vorgeschlagen. Diese können<br />

verwendet werden, wenn für die Berechnung des Heizenergiebedarfs ke<strong>in</strong>e genaueren Nutzungsdaten vorliegen.<br />

Bei schutzwürdigen <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> werden oft auch Ausnahmebestimmungen bezüglich der Wärmedämmung angewendet.<br />

Trotz gewissen Erleichterungen besteht aber auch <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> die Pflicht, dass die Energie sparsam <strong>und</strong> rationell<br />

angewendet wird. Dies trifft ganz speziell für die <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> oft verwendete hochwertige elektrische Energie zu.<br />

Energiebilanz bei elektrisch beheizten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong><br />

Der Energiebedarf für Warmwasser ist <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> im<br />

allgeme<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>g, da Warmwasser nur gelegentlich für<br />

Re<strong>in</strong>igungszwecke benötigt wird. Im Verhältnis zum<br />

Wohnbereich s<strong>in</strong>d meistens nur kle<strong>in</strong>e Boiler oder<br />

Durchlauferhitzer <strong>in</strong>stalliert. Der Energiebedarf für<br />

Warmwasser wird deshalb nicht weiter behandelt.<br />

Bei direkt beheizten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> kann auch ke<strong>in</strong> Nutzungsgrad<br />

berechnet werden, da ke<strong>in</strong>e Wärmeerzeugungs- <strong>und</strong><br />

Verteilverluste vorhanden s<strong>in</strong>d. Eventuell vorhandene<br />

Wärmespeicher bef<strong>in</strong>den sich üblicherweise im beheizten<br />

Raum.<br />

Bei elektrisch beheizten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> reduziert sich demzufolge<br />

die Energiebilanz auf die Berechnung des<br />

Heizenergiebedarfs.<br />

Fig. 92 Energiebilanz e<strong>in</strong>er elektrisch beheizten <strong>Kirche</strong><br />

Bedeutung des effektiven Heizenergiebedarfs<br />

Berechnungen mit effektiven Daten eignen sich für die Fe<strong>in</strong>analyse des bisherigen als auch für die Prognose des<br />

zukünftigen Verbrauchs.<br />

Die Resultate müssen klar bezeichnet werden, mit weichen Randbed<strong>in</strong>gungen sie berechnet wurden. Dies trifft auch für<br />

die Energiebilanz <strong>und</strong> Energiekennzahlen zu, da diese im Normalfall mit Standard-Parametern berechnet werden.<br />

Es gilt zu berücksichtigen, dass Berechnungen mit objekspezifischen Parametern nicht mehr ohne weiteres untere<strong>in</strong>ander<br />

verglichen werden können.<br />

Berechnung des effektiven Heizenergiebedarfs<br />

Auf die Wiedergabe der e<strong>in</strong>zelnen Formeln für die Berechnung des Heizenergiebedarfs wird an dieser Stelle verzichtet.<br />

Die Berechnung wird heute vorwiegend mit PC-Programmen durchgeführt. Für die Handrechnung steht das<br />

SIA-Formular Nr. 1096 zur Verfügung.<br />

Wenn die Abweichung zwischen Berechnung <strong>und</strong> dem tatsächlich Verbrauch möglichst kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> soll, müssen die<br />

Parameter plausibel angepasst werden.<br />

Im folgenden wird kurz erläutert, nach welchen Überlegungen die Parameter für die Berechnung bestimmt werden<br />

können. Für e<strong>in</strong>zelne Objekte werden eventuell differenzierte Überlegungen notwendig se<strong>in</strong>. Es werden nur diejenigen<br />

Werte erwähnt, bei welchen e<strong>in</strong> Unterschied zur SIA-EMpfehlung 380/1 besteht.<br />

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