Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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6. Berechnungen<br />
6.1 Energiekennzahl nach der SIA-Empfehlung 18014 [18]<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />
In der Schweiz wurde die Energiekennzahl erstmals 1976 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er SIA-Dokumentation publiziert. In der Folge fand die<br />
Energiekennzahl als Mittel zur groben Beurteilung des energetischen Zustandes <strong>und</strong> des Benutzerverhaltens bei<br />
bestehenden Gebäuden e<strong>in</strong>e breite Anwendung.<br />
Der Vorzug der Energiekennzahl liegt <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>fachen <strong>und</strong> raschen Anwendbarkeit. Die Aussagekraft der<br />
Energiekennzahl ist gross, wenn Gebäude mit e<strong>in</strong>heitlicher <strong>und</strong> gleicher Nutzung untere<strong>in</strong>ander verglichen werden<br />
(Erfahrungswerte), also z.B. bei Wohn-, Schul- <strong>und</strong> Bürogebäuden.<br />
Die Energiekennzahl dient verschiedenen Zwekken:<br />
* Beurteilung des Energieverbrauches e<strong>in</strong>es bestehenden Gebäudes (Grobanalyse)<br />
* Periodische Kontrolle des Energieverbrauches<br />
Erfolgskontrolle nach energetischen Sanierungen<br />
* Prognose des künftigen Energieverbrauches bei Neubauprojekten (Energiebilanz)<br />
Energetische Kontrolle e<strong>in</strong>es Neubaus nach dessen Inbetriebnahme (ab dem zweiten Betriebsjahr).<br />
Die Energiekennzahlen können nur <strong>in</strong>nerhalb desselben Nutzungstypes mite<strong>in</strong>ander verglichen werden, d.h.<br />
beispielsweise dass die Energiekennzahlen von verschiedenen <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> e<strong>in</strong>en Vergleich erlauben, aber e<strong>in</strong> Vergleich<br />
zwischen <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> <strong>und</strong> Wohnbauten nicht ohne weiteres möglich ist.<br />
Die Energiekennzahl e<strong>in</strong>es Gebäudes mit mehreren unterschiedlichen Nutzungsbereichen wird beurteilt, <strong>in</strong>dem die<br />
Erfahrungswerte der verschiedenen Nutzungen über deren Flächenanteil gewichtet werden.<br />
Bei Vergleichen von Energiekennzahlen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Nutzungstyps s<strong>in</strong>d das Heizsystem <strong>und</strong> der Endenergieträger<br />
(Elektrizität, Gas, Öl usw.) zu beachten.<br />
Der E<strong>in</strong>fluss der Lage (Standort des Gebäudes) ist im Mittelland von untergeordneter Bedeutung.<br />
Die jährlichen Klimaschwankungen bee<strong>in</strong>flussen den Heizenergieverbrauch. In der Praxis begnügt man sich mit der<br />
Korrektur über die Heizgradtage (Heizgradtage siehe Anhang A7). E<strong>in</strong>e genaue Korrektur ist schwierig, weil mit den<br />
Heizgradtagen nur die Temperaturabweichungen erfasst s<strong>in</strong>d, nicht jedoch geänderte E<strong>in</strong>flüsse von Sonne <strong>und</strong> W<strong>in</strong>d.<br />
Der Energieverbrauch wird, speziell bei <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>, stark von der Raumhöhe, der Teilzeitnutzung <strong>und</strong> der Raumtemperatur<br />
bee<strong>in</strong>flusst. Um die Aussagekraft der Energiekennzahl zu verbessern, werden Korrekturfaktoren für die Berechnung der<br />
Energiebezugsfläche verwendet.<br />
Def<strong>in</strong>ition der Energiekennzahl E<br />
Die Energiekennzahl ist e<strong>in</strong> Mass für den spezifischen<br />
Energieverbrauch e<strong>in</strong>es Gebäudes, wie er sich aus dem<br />
Zusammenwirken des Baukörpers, der Haustechnikanlagen,<br />
dem Benutzerverhalten <strong>und</strong> dem lokalen Klima ergibt.<br />
Fig. 86 Def<strong>in</strong>ition Energiekennzahl<br />
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