Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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Die Messungen der EMPA <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> Ebnat haben<br />
bestätigt, dass <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Luftwechsel<br />
aufweisen.<br />
Berechnungen nach SIA 384/2 über die Fugenverluste<br />
haben für die <strong>Kirche</strong> Ebnat e<strong>in</strong>en natürlichen Luftwechsel<br />
von ca. 0,08 h-1 ergeben. Bei dieser Art von Berechnung<br />
gehen verschiedene Randbed<strong>in</strong>gungen als Schätzwerte <strong>in</strong><br />
die Rechnung e<strong>in</strong>, d.h. das Resultat ist mit entsprechender<br />
Vorsicht zu <strong>in</strong>terpretieren. Als Kompensation für die Lüftungsverluste<br />
der sehr <strong>und</strong>ichten Türen, der Bleiverglasungen<br />
<strong>und</strong> der fest verschraubten Fenster mit den Randanschlüssen,<br />
wurden die ganzen Flächen der Fenster <strong>und</strong><br />
Türen als <strong>und</strong>icht angenommen, obwohl nur r<strong>und</strong> 40 % der<br />
Flächen bedienbar s<strong>in</strong>d.<br />
In der <strong>Kirche</strong> Ebnat dürfte demzufolge für die<br />
Wärmeleistungs-Berechnung e<strong>in</strong> 0,1 facher Luftwechsel<br />
angemessen se<strong>in</strong>.<br />
Um die Luftwechsel bei anderen Objekten möglichst genau<br />
abschätzen zu können, mögen folgende Angaben der<br />
evangelischen <strong>Kirche</strong> Ebnat dienen: Fig. 94 <strong>Kirche</strong> Ebnat SG: Bauteile welche den natürlichen<br />
Luftwechsel bestimmen<br />
Die Berechnung des natürlichen Lüftungsverlustes der <strong>Kirche</strong> Gold<strong>in</strong>gen (Anhang A 4) ergab e<strong>in</strong>en noch tieferen<br />
Luftwechsel von 0,04 h-1. Ausschlaggebend dafür s<strong>in</strong>d vorallem die festverglasten <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>fenster (ohne<br />
Lüftungsverluste) mit den kle<strong>in</strong>en Lüftungsflügeln.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des berechneten natürlichen Luftwechsels - <strong>und</strong> im Vergleich zur <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Ebnat - kann für die <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />
Gold<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> Luftwechsel von 0,06 h-1 für die Berechnung des Wärmeleistungsbedarfs angenommen werden.<br />
Interne Wärmequellen Ql<br />
Die bei tiefen Aussentemperaturen gesichert vorkommenden <strong>in</strong>ternen Wärmequellen (Beleuchtung, Masch<strong>in</strong>en,<br />
Personen, usw.) können nach SIAEmpfehlung 384/2 unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>es Gleichzeitigkeitsfaktors berücksichtigt<br />
werden. Die <strong>in</strong>ternen Wärmequellen sollen zurückhaltend <strong>in</strong> die Berechnung e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Bei <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>ternen Wärmequellen im allgeme<strong>in</strong>en nicht von Bedeutung <strong>und</strong> werden deshalb im folgenden nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Auswertung Fallbeispiel<br />
Für die <strong>Kirche</strong> Gold<strong>in</strong>gen wurde, mit der für dauernd beheizte Gebäude üblichen Berechnungsmethode nach SIA 384/2,<br />
e<strong>in</strong> Wärmeleistungsbedarf von 32,1 kW, mit der Methode für selten beheizte Räume h<strong>in</strong>gegen von 53,4 kW berechnet.<br />
Effektiv s<strong>in</strong>d 90,3 kW (<strong>in</strong>kl. Fensterheizung) <strong>in</strong>stalliert.<br />
Für e<strong>in</strong>e Neu<strong>in</strong>stallation würde demnach r<strong>und</strong> 53 kW ausreichen, jedoch für,effizientes Aufheizen wäre ca. 60 kW von<br />
Vorteil (siehe nächstes Kapitel “Leistungsbemessung aus e<strong>in</strong>em kontrollierten Aufheizvorgang”).<br />
H<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> Tips<br />
* Durch Abdichten von Fugen (speziell bei Fenstern <strong>und</strong> Türen) lässt sich die natürliche Lüftung stark reduzieren. Die<br />
m<strong>in</strong>imale Lüftung aus lufthygienischen Gründen ist durch kurzzeitige Stosslüftung zu gewährleisten.<br />
* Da die Druckunterschiede mit der Höhe über Boden zunehmen, soll auch die Decke bzw. die Anschlüsse zu den<br />
Wänden möglichst dicht ausgeführt werden.<br />
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