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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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Bauschäden<br />

Schäden an der Gebäudehülle können den nachfolgenden fünf Schadensbildern<br />

zugeordnet werden. Ober die Zusammenhänge mit der<br />

<strong><strong>Kirche</strong>n</strong>heizung herrscht <strong>in</strong> Fachkreisen noch nicht <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

E<strong>in</strong>igkeit.<br />

* Ästhetische Schäden<br />

Verschmutzungen durch Staub <strong>und</strong> Russablagerungen gehören zu den<br />

ästhetischen Schäden. E<strong>in</strong>e gleichmässige, leichte Verschmutzung<br />

nach jahrebzw. jahrzehntelanger Benutzung ist nicht zu umgehen. Als<br />

Schaden oder Mangel werden ungleichmässige, sich stark abzeichnende<br />

lokale Verschmutzungen empf<strong>und</strong>en.<br />

Fig. 47 Ästhetische Schäden an e<strong>in</strong>er Gipsdecke ohne Wärmedämmung<br />

Die Ursache für diese lokalen Verschmutzungen liegt vorwiegend bei den wärmetechnischen Eigenschaften der<br />

Gebäudehülle. Kältere <strong>und</strong> damit auch feuchtere Zonen “ziehen den Schmutz an”, wobei für dieses Phänomen kle<strong>in</strong>ste<br />

Temperaturunterschiede im 1 /l 0-Grad Bereich genügen können.<br />

Die Ad der Heizung hat e<strong>in</strong>en entscheidenden E<strong>in</strong>fluss auf das Ausmass dieser Schäden. Je grösser die Konvektion,<br />

desto mehr Staub <strong>und</strong> Russ wird mit der Luft transportiert. In <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> stammt der Staub von der Nutzung <strong>und</strong> der Russ<br />

vom Abbrennen der Kerzen aber auch von der Staubverbrennung an Hochtemperaturheizkörpern <strong>und</strong> Lampen.<br />

* Hygienische Schäden<br />

Zu den hygienischen Schäden zählen Algen- <strong>und</strong> Pilzkulturen. Voraussetzung für diese Schäden ist immer e<strong>in</strong>e<br />

längerfristig vorliegende hohe Feuchtigkeit (ab etwa 70 % r.F.) an der betroffenen Bauteiloberfläche.<br />

Meist tritt e<strong>in</strong> Algen- oder Pilzbefall im Zusammenhang mit Wasserbelastungen von aussen auf (aufsteigende Feuchte<br />

<strong>in</strong>folge Gr<strong>und</strong>wasser oder Bergdruck).<br />

Aufsteigende Feuchte kann vermutet werden, wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong> die absolute Feuchte dauernd (vorallem am Ende<br />

e<strong>in</strong>er Heizperiode) höher ist als aussen.<br />

* Tauwasserschäden<br />

Wenn die Raumluft an kalten Bauteil’partien bis unter den Taupunkt abgekühlt wird, kann sich die Feuchtigkeit aus der<br />

Luft als Tauwasser niederschlagen. Dies ist häufig an Fenstern (E<strong>in</strong>fachverglasung oder durchgehende Metallstege bei<br />

Mehrfachverglasungen) zu beobachten, da diese meist den grössten k-Wert <strong>und</strong> damit die tiefsten Oberflächen- temperaturen<br />

aufweisen. Bei den angrenzenden Holz- oder Putzpartien treten dann Tauwasserschäden auf.<br />

Aber auch an massiven Aussenwänden kann Oberflächenkondensat auftreten, wenn z.B. Fensterheizungeh das<br />

Fenster soweit aufwärmen, dass es nicht mehr die kälteste Oberfläche im Raum aufweist.<br />

Die längerandauernde Ansammlung von Tauwasser kann zu Fäulnis, Korrosion oder im Extremfall zu Frostschäden<br />

führen.<br />

* Frostschäden<br />

Wenn die Poren von Baustoffen <strong>in</strong> der Gebäudehülle mit Wasser gefüllt s<strong>in</strong>d, sich also im überhygroskopischen Bereich<br />

bef<strong>in</strong>den, können Frostschäden entstehen.<br />

Die mit der Eisbildung verb<strong>und</strong>ene Volumenvergrösserung zerstört die Materialstruktur. Naheliegenderweise kommt<br />

dieser Fall <strong>in</strong> der Regel nur <strong>in</strong> unbeheizten Bauten vor.<br />

* Salzschäden [11]<br />

Das Gr<strong>und</strong>wasser im Boden ist e<strong>in</strong> Reservoir aus verdünnnten Lösungen. Dieses Gr<strong>und</strong>wasser steigt zusammen mit<br />

Niederschlagsfeuchte <strong>in</strong> der Mauer kapillar hoch <strong>und</strong> nimmt dabei die gelösten Salzionen mit.<br />

Durch hygroskopische Wasseraufnahme <strong>und</strong> -abgabe kristallisieren Salze bei sich ändernder Luftfeuchte periodisch.<br />

Die Salzschäden im feuchten Mauerwerk entstehen durch Volumenvergrösserung, wenn Salze kristallisieren oder mit<br />

Wasser reagieren (Hydration).<br />

Die verschiedenen, <strong>in</strong> den feuchten Mauern vorhandenen Salze reagieren jeweils anders, doch treten Salzkristallisationen<br />

häufig dann auf, wenn die relative Feuchte im Raum längerfristig unter<br />

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