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Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt

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7.2 Bestimmun der Wärmeleistung<br />

Methoden für die Berechnung des Wärmeleistungsbedarfs s<strong>in</strong>d durch die Kapitel 6.4 <strong>und</strong> 6.5 im Detail dokumentiert. Im<br />

Folgenden werden e<strong>in</strong>ige Randbed<strong>in</strong>gungen diskutiert, weiche für die Bestimmung der Wärmeleistung zusätzlich von<br />

Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

- Raumluftternperatur<br />

Während mit Heizungen der ersten Generation der <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>raum an kalten Tagen kaum über 10 °C aufgehetzt werden<br />

konnte, werden heute Raumlufttemperaturen von 15 °C gerade noch als zumutbar empf<strong>und</strong>en.<br />

Bei der Dimensionierung der Wärmeleistung sollte auch heute maximal mit Raumlufttemperaturen von 17 bis 18 °C<br />

gerechnet werden. Dabei ist klar von den Anforderungen beim Wohnungsbau zu unterscheiden.<br />

- Erhöhung der Netzspannung<br />

Im Verlauf der vergangenen bzw. der folgenden Jahre wird <strong>in</strong> der Schweiz die Netzspannung allmählich von 380 V auf<br />

400 V erhöht. Da praktisch alle <strong>Elektroheizungen</strong> (auch die neueren) auf 380 V ausgelegt s<strong>in</strong>d, ergibt sich e<strong>in</strong>e nicht<br />

vernachlässigbare Leistungserhöhung.<br />

- Leistungsreserve<br />

Vergleich des Stromverbrauches B:<br />

a) Ohne Leistungsreserve (P = 100 %)<br />

B = 16,5 h * 99,1 kW = 1635 kWh<br />

b) Mit Leistungsreserve (P = 1 1 0 %)<br />

B = 11,3 h - 99,1 kW * 1,1 = 1232 kWh<br />

Aus energetischen <strong>und</strong> ökologischen Überlegungen ist es im allgeme<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>nvoll, ke<strong>in</strong>e, oder allenfalls nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Leistungsreserve vorzusehen.<br />

Wenn man jedoch e<strong>in</strong>en Aufheizvorgang bei tiefen Aussentemperaturen<br />

betrachtet, wird ersichtlich, dass bei knapp bemessener Wärmeleistung die<br />

erforderliche Aufheizzeit stark verlängert wird.<br />

Als Rechenbeispiel wurde der Aufheizvorgang aus Figur 95 auf tiefe<br />

Aussentemperaturen umgerechnet. Im folgenden Diagramm ist der<br />

berechnete Temperaturverlauf mit <strong>und</strong> ohne Leistungsreserve aufgezeichnet.<br />

Fig. 99 Aufheizvorgang mit <strong>und</strong> ohne Leistungsreserve<br />

=> Mit e<strong>in</strong>er um 10 % höheren Leistung reduziert sich der<br />

Stromverbrauch im gewählten Fall von 1635 kWh auf<br />

1232 kWh (-25 %). Die Reduktion des<br />

Stromverbrauches liegt <strong>in</strong> der Verkürzung der Aufheizzeit um 32 %.<br />

Die gleiche Energiee<strong>in</strong>sparung von 25 % kann auch bei e<strong>in</strong>er Leistung von 100 % erreicht werden, wenn die Aufheizzeit<br />

auf r<strong>und</strong> 12,5 St<strong>und</strong>en verkürzt wird. Damit kann die <strong>Kirche</strong> nur auf ca. 15,5 °C geheizt werden, was jedoch bei der tiefen<br />

Aussentemperatur von -12 °C durchaus s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

H<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> Tips<br />

Mit e<strong>in</strong>er Wärmeleistungs-Reserve kann bei tiefen Aussentemperaturen Energie gespart werden, weil dadurch die<br />

Aufheizzeit verkürzt wird. Gleichzeitig besteht aber bei e<strong>in</strong>er grosszügig dimensionierten Wärmeleistung die Gefahr, dass<br />

auf zu hohe Raumlufttemperaturen aufgeheizt wird.<br />

Für <strong>in</strong>termittierenden Heizbetrieb s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> spezifische Leistungen von r<strong>und</strong> 100 bis 200 W/M2 üblich (hängt stark<br />

von der Bauweise <strong>und</strong> den Proportionen des Objektes ab.)<br />

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