Elektroheizungen in Kirchen - oeku Kirche und Umwelt
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6.3 Matrix Elektroverbrauch<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />
Die Matrix Elektroverbrauch eignet sich für die Verbrauchsanalyse von bestehenden Gebäuden als auch für die Analyse<br />
von betrieblichen <strong>und</strong> technischen Änderungen im Zusammenhang mit der Heizungsanlage.<br />
Für die Prognose des Energieverbrauchs von neuen Gebäuden ist sie nicht sehr geeignet, da die betrieblichen<br />
Randbed<strong>in</strong>gungen meistens nicht genügend genau bekannt s<strong>in</strong>d.<br />
Durch Zusammenzählen des Energieverbrauchs der e<strong>in</strong>zelnen Verbraucher wird der Elektrizitätsverbrauch pro Jahr<br />
errechnet. Dieser muss mit dem Verbrauch gemäss EW-Abrechnung übere<strong>in</strong>stimmen.<br />
Erfassung der Daten<br />
Alle elektrischen Verbraucher müssen erfasst werden. Dazu zählen beispielsweise:<br />
- Direktheizkörper<br />
- Bodenheizungen<br />
- Stillstandsverluste von Regelgeräten, Regeltransformatoren usw.<br />
- Innenbeleuchtung<br />
- Aussenbeleuchtung<br />
- Dachr<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Ablaufrohrheizungen<br />
- Alarme<strong>in</strong>richtungen<br />
- Turmuhr-Heizungen<br />
- Warmwasserspeicher (Boiler)<br />
- Läutwerk<br />
Ihre Leistung muss entweder gemessen oder anhand von Typenschildern bestimmt werden. Je nach Verbrauchertyp<br />
muss zwischen der Leistung im Standby (Bereitschaft) <strong>und</strong> im Betrieb unterschieden<br />
werden.<br />
Der Heizbetrieb wird zur Erfassung der Leistung <strong>und</strong> der Betriebsst<strong>und</strong>en aus praktischen Gründen aufgeteilt <strong>in</strong>:<br />
- kalte W<strong>in</strong>terwitterung<br />
- normale W<strong>in</strong>terwitterung<br />
- Übergangszeit.<br />
Spezielle Beachtung ist bei allen Verbrauchern mit hohen Betriebsst<strong>und</strong>en angebracht, z.B. bei dauernd e<strong>in</strong>geschaltete<br />
Regeltransformatoren, Aussenbeleuchtungen usw.<br />
Die jährlichen Betriebsst<strong>und</strong>en werden anhand von Betriebsst<strong>und</strong>enzählern, Befragungen, oder Schätzungen festgelegt.<br />
Wenn nur gelegentlich Warmwasser verwendet wird, können bei Warmwasserspeichern näherungsweise 2 bis 3 St<strong>und</strong>en<br />
Aufheizzeit pro Tag e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Berechnungen<br />
Wenn alle Randbed<strong>in</strong>gungen bekannt s<strong>in</strong>d, werden die e<strong>in</strong>zelnen Leistungen mit den jährlichen Betriebsst<strong>und</strong>en<br />
multipliziert. Durch Addition der e<strong>in</strong>zelnen Energieverbräuche wird der Elektrizitätsverbrauch pro Jahr berechnet.<br />
Die berechneten Verbrauchsanteile müssen aufgr<strong>und</strong> plausibler Annahmen <strong>und</strong> weiteren H<strong>in</strong>terfragungen solange<br />
<strong>in</strong>terpoliert werden, bis das Total der Multiplikationen mit dem effektiven Jahresverbrauch übere<strong>in</strong>stimmt.<br />
Auswertung der Fallbeispiele<br />
Im Anhang A 4 ist die «Matrix Elektroverbrauch» der <strong>Kirche</strong> Gold<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>gereiht. Diese wurde unter anderem benützt,<br />
um den Stromverbrauch der Emporenheizung abzuschätzen, welche <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>es Installationsfehlers vor dem<br />
Elektrozähler angeschlossen war.<br />
H<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> Tips<br />
- Anwendungsbeispiel für «Matrix Elektroverbrauch» siehe Fallbeispiel Gold<strong>in</strong>gen, Anhang A4, Seite 135<br />
- Leistungsmessung mit der Stoppuhr <strong>und</strong> dem<br />
Elektrozähler: siehe Kapitel 9.1.<br />
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