Akademie vor Ort – Diesmal - Heimerer Akademie
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Unseres soziales Engagement<br />
„Den meisten<br />
Patienten kann<br />
schon mit einer<br />
Blutstammzellspende<br />
geholfen werden.<br />
Dieser Vorgang ist mit<br />
einer Plasmaspende zu<br />
vergleichen – also nur<br />
keine Angst.“<br />
12<br />
Nachgefragt bei<br />
Karin Grahnert vom VKS e. V.<br />
1.569 Leben gerettet – Ein Gespräch mit Frau Grahnert vom Verein für<br />
Knochenmarkspenden Sachsen e. V.<br />
Frau Grahnert, Sie arbeiten seit 1999 beim Verein in Dresden. Seit 2007 arbeiten<br />
wir mit Ihnen zusammen und konnten schon gemeinsam Leben retten.<br />
Insgesamt hat Ihr Verein in Sachsen fast 35.000 Spender gewonnen. Aber<br />
wir wissen ja, dass jeder Spender zählt und gemeinsam wollen wir noch viele<br />
Menschen überzeugen sich typisieren zu lassen. Denn wenn alle sich typisieren<br />
ließen, müsste keiner mehr an Leukämie sterben. Jetzt, da die Typisierung<br />
mit einem Wangenschleimhautabstrich durchgeführt wird, kann man überall<br />
typisieren – in Schulen, Praxen, bei Feiern, zu Jubiläen...<br />
Frau Grahnert, wie ist die Bereitschaft in Sachsen sich typisieren zu lassen?<br />
Wir beobachten weniger ein Bereitschafts- als ein Aufmerksamkeitsproblem: Bei<br />
unseren Aktionen, speziell wenn es um gezielte Aufrufe für einzelne Patienten geht,<br />
wie <strong>vor</strong> wenigen Monaten im Fall des jungen Adrian aus Burkhardtsdorf, ist die<br />
Resonanz schon sehr hoch. Allgemein aber sind sich leider immer noch viel zu wenige<br />
Menschen darüber bewusst, wie wichtig und gleichzeitig unkompliziert eine<br />
Registrierung als Stammzellspender ist.<br />
Wenn ich als Spender in Frage komme, stimmt es, dass mir bei einer möglichen<br />
Spende Rückenmark entnommen wird?<br />
NEIN. Diese Frage wird uns bei unseren Aktionen sehr oft gestellt – das sind natürlich<br />
Irrtümer die leider immer noch sehr viele potentielle Spenderinnen und Spender<br />
von einer Registrierung abhalten. Viele verwechseln hier ganz einfach das Rückenmark<br />
mit dem Knochenmark, welches für unsere Patienten als Spende relevant sein<br />
könnte. Eine Knochenmarkspende wird noch für etwa 15 Prozent der Patienten<br />
gewünscht. Den meisten Patienten kann schon mit einer Blutstammzellspende geholfen<br />
werden. Dieser Vorgang ist mit einer Plasmaspende zu vergleichen – also nur<br />
keine Angst.<br />
Wie erfolgt die eigentliche Spende für den Patienten?<br />
Stammzellen können dem Blut oder auch dem Knochenmark aus dem Beckenkamm<br />
entnommen werden. Die Absammlung der Stammzellen aus dem Blut wird ambulant<br />
durchgeführt. Diese Variante der Spende wird bei ca. 85 % der Spenden<br />
angewandt. Die Knochenmarkentnahme wird noch hauptsächlich für Kinder gewünscht.<br />
Diese Art der Spende erfolgt unter Vollnarkose und ist mit einem stationären<br />
Aufenthalt verbunden. Vorher wird in jedem Fall der Spender natürlich<br />
einem kompletten Gesundheitscheck unterzogen und selbstverständlich erfährt er<br />
<strong>vor</strong>, während und nach der Spende nicht nur die volle Aufmerksamkeit der Ärzte<br />
sondern auch wir tun alles, um unseren Spendern während des gesamten Ablaufs,<br />
der einer gewissen Vorbereitung und einiger Organisation bedarf, so unkompliziert<br />
und im Rahmen der Umstände so angenehm wie möglich zu gestalten. Ja, man<br />
kann schon sagen, dass wir unsere Spender nach Möglichkeit immer auch zu verwöhnen<br />
versuchen.<br />
Ich lasse mich typisieren. Kostet mich das etwas?<br />
NEIN. Die Laborauswertung der Proben neu registrierter Spender kostet pro Spender<br />
50 €. Dieses Geld müssen wir als Verein tragen und somit ist natürlich jede<br />
finanzielle Unterstützung für uns auch enorm wichtig.<br />
www.heimerer.de