Schulversuchsbroschüre 2010/11 - Referat für Schulversuche und ...
Schulversuchsbroschüre 2010/11 - Referat für Schulversuche und ...
Schulversuchsbroschüre 2010/11 - Referat für Schulversuche und ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.12 . <strong>Schulversuche</strong>.an.Sonderschulen<br />
3.12.1 .Alternative.Formen.der.Leistungsbeurteilung.an.Sonderschulen<br />
3.12.1.1 Verbale.Beurteilung<br />
Kategorie <strong>und</strong> Dauer:<br />
Schulversuch an Sonderschulen nach § 78a des Schulunterrichtsgesetzes bis zur Über nahme ins<br />
Regelschulwesen.<br />
Zielstellung <strong>und</strong> Organisation:<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gelten <strong>für</strong> die verbale Beurteilung an der Sonderschule die gleichen Kriterien, wie sie<br />
<strong>für</strong> die Volksschule (siehe Punkt 2.1.2.) Anwendung finden.<br />
Alle Formen alternativer Leistungsbeurteilung können - eine Zweidrittel-Mehrheit im je weiligen<br />
Klassenforum vorausgesetzt - von der 1. bis zum Ende der 7. Schulstufe An wen dung finden.<br />
SchülerInnen im letzten Jahr der Schulpflicht sind in jedem Fall ziffernmäßig bzw. in der traditionellen<br />
Form zu beurteilen.<br />
Standorte SJ <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>:<br />
ASO 1230 Canavesegasse 22a<br />
SKÖ <strong>11</strong>80 Währinger Straße 173-181/I<br />
3.12.1.2 Kommentierte.Direkte.Leistungsvorlage<br />
Kategorie <strong>und</strong> Dauer:<br />
Schulversuch an Sonderschulen nach § 78a des Schulunterrichtsgesetzes. Weiter führung bis zur<br />
Übernahme ins Regelschulwesen.<br />
Zielstellung <strong>und</strong> Organisation:<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gelten <strong>für</strong> die „Kommentierte Direkte Leistungsvorlage an Sonder schulen“ die gleichen<br />
Kriterien, wie sie <strong>für</strong> die Volksschule Anwendung finden.<br />
Die derzeit gültigen Lehrpläne der Sonderschulen sind unter anderem geprägt vom Postulat<br />
individueller Fördrung (Binnendifferenzierung, Individualisierung des Unterrichts), sowie „moderne<br />
Unterrichtsformen“ (z.B. Offenes Lernen, Freinet-Pädagogik, Montessori-Pädagogik, Interkulturelles<br />
Lernen etc.).<br />
Gleichzeitig ist die Integration (z.B. von behinderten Kindern, lernschwachen Kindern, Kindern<br />
mit nichtdeutscher Muttersprache etc.) eines der zunehmend systemkonstitutiven Merkmale der<br />
Gr<strong>und</strong>schule, insbesondere des Schuleingangsbereichs.<br />
Die verstärkten Bemühungen, in der Schuleingangsphase an die Stelle von Selektionsmaß-nahmen,<br />
Entfaltung, Förderung der Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, der Interessen <strong>und</strong> Neigungen zu setzen, hat<br />
unter anderem Konsequenzen im Hinblick auf die Beurteilungsformen der SchülerInnen.<br />
So wird in Wien seit nahezu 30 Jahren der Schulversuch „Verbale Beurteilung“ mittlerweile in 400<br />
Klassen durchgeführt.<br />
Das Ermöglichen von „alternativen Formen der Leistungsbeurteilung“ ist insofern eine mögliche<br />
Reaktion, die aus der Abkehr von der Orientierung an der Kollektivnorm, dem Vergleich der<br />
Schülerleistungen <strong>und</strong> der neuen Sichtweise des Förderprinzips resultiert.<br />
Der Schulversuch „Kommentierte Direkte Leistungsbeurteilung“ ist vor allem im Zusammen-hang<br />
mit folgenden Zielstellungen zu sehen:<br />
» Schulstart ohne Selektionsmaßnahmen<br />
» Förderung an Stelle von Selektion steht im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens<br />
» Verzicht auf Zurückstellung<br />
» Konzept, das die Entwicklungsschübe im Volksschulalter berücksichtigt<br />
» Engere Kooperation Schule – Elternhaus<br />
» Erhöhung der Reliabilität der Leistungsbeurteilung<br />
» Stärkung der Fähigkeit der SchülerInnen, Wege zur Selbstbeurteilung zu finden<br />
» Stärkung <strong>und</strong> Erhaltung der Lernfreude <strong>und</strong> kindlichen Wissbegierde<br />
» Stärkung <strong>und</strong> Entwicklung des Vertrauens des Schülers in seine eigene Leistungsfähig-keit<br />
37