Schulversuchsbroschüre 2010/11 - Referat für Schulversuche und ...
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4.9.1 . Projekt.“Junior.High.School.for.Science,.Arts.and.Information.Technology.(JHS)“.<br />
Ideen <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen:<br />
In einer Zeit des unglaublich rasanten Wissenszuwachses, einer Zeit, in der heute modernste<br />
Technologien morgen schon überholt <strong>und</strong> nicht mehr tauglich sind, einer Zeit, in der die<br />
Welt zusammenwächst, immer “kleiner“ <strong>und</strong> erreichbarer wird, einer Zeit von raschen<br />
gesellschaftspolitischen Veränderungen, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit voraussagen, was das<br />
Anforderungsprofil <strong>für</strong> Jugendliche in 10 oder 15 Jahren sein wird. Mit Sicherheit vorauszusagen ist<br />
jedoch, dass das Wissen weiterhin enorm wachsen wird, dass Bildung heute “lebenslanges“ Lernen<br />
bedeutet <strong>und</strong> dass Jugendliche darauf vorbereitet werden müssen, international wettbewerbsfähig<br />
zu sein, also ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Eigenverantwortlichkeit, Kreativität, Flexibilität<br />
(mehrere Berufsqualifikationen sind von Vorteil, ebenso Zusatz qualifikationen), Ausdauer <strong>und</strong><br />
Konzentration zu erwerben. Darüber hinaus sind auch Schlüsselqualifikationen wie Teamgeist oder<br />
Beherrschung von Kommunikations techniken wichtige Faktoren, um <strong>für</strong> das Leben von Morgen<br />
vorbereitet zu werden.<br />
Die unumgänglichen Veränderungen in den Bildungsinhalten verlangen also eine Schwer punkt<br />
verschiebung von Spezialkenntnissen zur Vermittlung solcher Fähigkeiten, die in vielen Bereichen<br />
<strong>und</strong> Situationen brauchbar sind.<br />
Das Sprichwort: “Was Hänschen nicht lernt...” gilt heute nicht mehr, also hat Schule <strong>und</strong> Bil dung<br />
wohl vorrangig die Aufgabe, neben der Vermittlung von kognitiven Kompe tenzen den “Appetit“ auf<br />
Weiterbildung zu wecken <strong>und</strong> zu fördern, also befähigen zum selb ständigen Lernen – eben “Lernen<br />
zu lernen”.<br />
Wir leben heute in einem beinahe vereinten Europa. Damit die heutige Jugend diese Form der<br />
Erweiterung nicht als „Arbeitsplatzbedrohung”, sondern als Chance ver steht, ist es Aufgabe der<br />
Bildung, ein multikulturelles, weltoffenes <strong>und</strong> tolerantes Zugehen aufeinander zu ermöglichen.<br />
Es geht also nicht mehr nur um kognitive Kompetenzen, die “soft skills” – die Wertehaltungen<br />
<strong>und</strong> oben erwähnte Schlüsselqualifikationen werden immer wesentlicher. SchülerInnen sollten<br />
heute schon leicht <strong>und</strong> selbst ver ständlich in Teams arbeiten können, ohne die eigene Identität<br />
der Team orientierung unterzuordnen. Von hoher Bedeutung ist also die Vermittlung von sozialen<br />
Kompo nenten, das Arbeiten <strong>und</strong> Nützen von Synergien in Teams einerseits <strong>und</strong> das Erlernen von<br />
demokratischen Gr<strong>und</strong> regeln in einer Gemeinschaft andrerseits.<br />
Mit steigendem Selbstbewusstsein der SchülerInnen wird diese Form der Balance auch zu erreichen<br />
sein. Faktum ist, je umfassender die Bildung <strong>und</strong> Ausbildung der Jugend lichen sind, umso höher ist<br />
auch die Chance, die genannten Bildungsziele <strong>und</strong> Kompe tenzen zu erreichen.<br />
Eine Ausgangsbasis <strong>für</strong> die Erlangung von Werthaltungen – wie Toleranz, Offensein <strong>für</strong> andere<br />
Kulturmanifestationen <strong>und</strong> Abbau von Vorurteilen – sind die ganz persönlichen Er fahrungen der<br />
SchülerInnen im Kontakt mit gleichaltrigen Jugendlichen im Ausland. Hier steht zunächst die<br />
Bereitschaft zur Kommunikation im Vordergr<strong>und</strong>. Vor aussetzung da<strong>für</strong> sind die Beherrschung der<br />
Sprache, die Empathie sowie die Fähigkeit, sachlich <strong>und</strong> verständnisvoll mit anderen diskutieren zu<br />
können. Sprache muss daher schon in der Schule anwendungsbezogen unterrichtet werden <strong>und</strong> es<br />
ist von außerordentlicher Wichtig keit, dass es der Schule gelingt, den SchülerInnen die Motivation<br />
zum Sprachen lernen zu vermitteln.<br />
Daneben muss die Einbindung einer weiteren Kulturtechnik (Umgang mit Informations- <strong>und</strong><br />
Kommun i kationstechnologien IKT) stattfinden, damit diese immer stärker geforderte Qualifikation<br />
die Chancen unserer Jugend <strong>für</strong> ihre Zukunftsbewältigung erhöht.<br />
Im Internet wird im Wesentlichen in Englisch kommuniziert. Für den Bereich Arbeitssprache Englisch<br />
bietet daher das Internet eine große Chance, das Lernen <strong>und</strong> die An wendung dieser Fremdsprache<br />
in einem veränderten Kontext zu organisieren.<br />
Man kann daher sagen: Bis dato sprach man von drei unverzichtbaren Kulturtechniken:<br />
» Lesen bzw. Lesekompetenz<br />
» Schreiben bzw. Schreibkompetenz<br />
» Rechenfertigkeit<br />
Zu diesen drei traditionellen Kulturtechniken “gesellen” sich zwei weitere dazu:<br />
» Fremdsprachenkompetenz (insbesondere in der Lingua franca Englisch)<br />
» Umgang mit neuen Informations- <strong>und</strong> Kommun i kationstechnologien (IKT)