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Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

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Belastungserleben unter Schülern: Welche Rolle spielt<br />

die (In)Kongruenz zwischen Selbstkonzept und Qualität<br />

des Stressors?<br />

Tobias Ringeisen 1 , Hanns Martin Trautner 1 , Petra Buchwald 2 &<br />

Manuel Teubert 1<br />

1 Bergische Universität Wuppertal<br />

2 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

ringeisen@uni-wuppertal.de<br />

Auf Basis des dreiteiligen Modells der Selbstkonstruktion wurden die Zusammenhänge<br />

zwischen Belastungserleben und den drei Facetten des Selbst -<br />

relational (R), independent (I) und kollektiv (K) - für korrespondierende<br />

Stressoren (R, I und K) untersucht. Bisherige Forschung ist inkonsistent, da<br />

sowohl ein self-stress incongruence model (Belastung resultiert aus der Fehlpassung<br />

zwischen Stressorart und dominantem Selbst; z. B. Cross, 1995;<br />

Hardie et al., 2005) als auch ein self-stress congruence model (Ein ausgeprägtes<br />

Selbst begünstigt Belastung bei kongruenten weil selbstwertrelevanten<br />

Stressoren; z. B. Bacon, 2001; Uskul, 2005) bestätigt wurde.<br />

Zur Klärung der Zusammenhänge berichteten 100 Schüler in einer 2wöchigen<br />

Tagebuchstudie täglich den stärksten Stressor, zugehörige positive<br />

und negative Emotionen sowie das Ausmaß der Belastung. Durch qualitative<br />

Inhaltsanalyse konnten die Ereignisse zu sechs Stressor-Kategorien gruppiert<br />

werden, wobei die Ratings je Kategorie auf Personenebene gemittelt wurden.<br />

Neben zwei R- (Mangel an engen Beziehungen, Beziehungskonflikte) und drei<br />

I- (Körperliche Probleme, independente Stressoren, neutrale independente Ereignisse)<br />

resultierte eine K-Kategorie (Soziale Probleme mit anderen).<br />

Die Ergebnisse wiesen auf eine kategorie-spezifische Gültigkeit der o. g.<br />

self-stress-Modelle hin. Ein relationales Selbst führte zu Belastungen bei<br />

relationalen und independenten Stressoren, ging aber mit einer Verringerung<br />

bei kollektiven Stressoren einher. Umgekehrt begünstigte ein kollektives Selbst<br />

das Erleben von Well-being bei relationalen und körperlichen Stressoren, erhöhte<br />

aber Belastung bei kollektiven und independenten Stressoren. Ein independentes<br />

Selbst reduzierte Belastung bei independenten Stressoren und<br />

neutralen independenten Ereignissen. Offensichtlich fördert ein relationales /<br />

kollektives Selbst Stress bei inkongruenten [sozialen] Stressoren, während ein<br />

independentes Selbst Belastung in kongruenten Situationen reduziert.<br />

Keywords:<br />

Selbstkonstruktion, Belastung, daily hassles<br />

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