Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...
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Vergleich verschiedener Screeningverfahren <strong>zur</strong> Identifikation<br />
problematischer und pathologischer Glücksspieler<br />
Gerit Loeffler, Nina Kirschner, Chantal Mörsen, Ulrike Hesselbarth &<br />
Sabine Grüsser<br />
Charité<br />
geritloeffler@charite.de<br />
Im Bereich des pathologischen Glücksspiels liegen zum Teil divergierende Prävalenzangaben<br />
vor. Diese Unterschiede resultieren aus verschiedenen<br />
methodischen Herangehensweisen. Dabei haben die verwendeten Messinstrumente<br />
sowie die Operationalisierung des Symptomkomplexes beim Zustandekommen<br />
der unterschiedlichen Prävalenzzahlen eine wesentliche Bedeutung.<br />
Im deutschsprachigen Raum werden vorwiegend der SOGS, der BIG und der<br />
KFG <strong>zur</strong> Diagnostik des pathologischen Glücksspielverhaltens eingesetzt. Die<br />
erwähnten Verfahren beruhen jedoch auf verschiedenen diagnostischen<br />
Kriterien und geben <strong>zur</strong> Festlegung der Diagnose unterschiedlich strenge Bedingungen<br />
vor.<br />
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht in dem Vergleich der drei<br />
verschiedenen Messinstrumente anhand von 350 Personen (175 Straftäter mit<br />
Glücksspielerfahrung und 175 Nutzern von Glücksspielangeboten). Im Vergleich<br />
zeigt sich, dass der BIG und der KFG strengere Kriterien für die<br />
Diagnosestellung pathologisches Glücksspiel anlegen. Die Analyse der Häufigkeit<br />
der Diagnose des problematischen Glücksspiels ergab, das mittels des<br />
SOGS dreimal so viele Probanden im Gegensatz zum BIG identifiziert wurden.<br />
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Ermittlung der Häufigkeiten der DSM-IV<br />
Kriterien in der Population der pathologischen Glücksspieler. Die von den<br />
pathologischen Spielern am häufigsten genannten Kriterien sind Toleranzentwicklung,<br />
Kontrollverlust, Entzugserscheinungen, Lügen gegenüber Angehörigen/Bezugspersonen<br />
und Chasing, was allerdings ebenso häufig von den<br />
als problematisch eingestuften Spielern berichtet wurde. Im Hinblick auf die Ergebnisse<br />
der Untersuchung besteht die Notwendigkeit, der Diagnose einheitliche<br />
Definitionen zu Grunde zu legen sowie identische Messverfahren zu verwenden,<br />
um die Aussagekraft der Prävalenzschätzungen zu erhöhen.<br />
Keywords:<br />
Prävalenz, Glücksspiel<br />
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