08.12.2012 Aufrufe

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Stressbelastung und Stressbewältigung in der<br />

stationären Altenpflege<br />

Brigitte Jenull-Schiefer & Eva Brunner<br />

Alpen Adria Universität Klagenfurt / Institut für Psychologie<br />

brigitte.jenull-schiefer@uni-klu.ac.at<br />

Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Prognosen sprechen von einer Verdreifachung<br />

der sehr alten, über 85-jährigen Menschen bis zum Jahr 2050<br />

(Statistik Austria, 2003). Mit zunehmender Langlebigkeit erhöht sich die Anfälligkeit<br />

für körperliche und psychische Erkrankungen (Land & Yang, 2006) und<br />

das Risiko, hilfs- und pflegebedürftig zu werden, steigt. Pflegeheime übernehmen<br />

immer häufiger die Versorgung, werden aber aufgrund finanzieller und<br />

personeller Engpässe der Aufgabe, würdiges und aktives Altern zu ermöglichen,<br />

nicht immer gerecht. Das Projekt „Geri-Aktiv“ untersucht Stressoren und<br />

Ressourcen in der stationären Altenpflege. Die in zwei Bundesländern Österreichs<br />

(Wien, Kärnten) durchgeführte Fragebogenstudie (N = 1134) bestätigt<br />

bisherige Ergebnisse, dass hoher Zeitdruck und mangelnde Anerkennung die<br />

führenden Stressoren darstellen. Als wesentliche Strategien im Umgang mit<br />

Belastungen werden Sport und die soziale Unterstützung durch Familie und<br />

Freunde genannt. In Erweiterung und <strong>zur</strong> Absicherung dieser quantitativen Ergebnisse<br />

werden in einer laufenden Studie qualitative Interviews mit Pflegeheimmitarbeiterinnen<br />

(N = 25) durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.<br />

Die Studienteilnehmerinnen berichten kritische Bewältigungsstrategien wie<br />

Rauchen, übermäßige Nahrungsaufnahme und erhöhten Medikamentenkonsum,<br />

darüber hinaus werden institutionelle Vorgaben, Zeitdruck und daraus<br />

resultierende strukturelle Gewalt thematisiert. In Anbetracht der demografischen<br />

Herausforderung und einem steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegepersonen<br />

sollten dringend Maßnahmen für eine gezielte Gesundheitsförderung im Setting<br />

Pflegeheim geplant und umgesetzt werden.<br />

Literatur:<br />

Land, K. & Yang, Y. (2006). Morbidity, disability, and mortality. In R. Binstock & L. George, L.<br />

(Eds.), Handbook of Aging and the Social Sciences (pp. 51 -58). Amsterdam,<br />

Netherlands: Elsevier.<br />

Statistik Austria (Hrsg.). (2003). Bevölkerung Österreichs im 21. Jahrhundert. Wien: Statistik<br />

Austria.<br />

Keywords:<br />

Stress, Bewältigungsstrategien, Pflegeheime<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!