Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...
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Entwicklung und Evaluation eines sinnesorientierten<br />
Zugangs <strong>zur</strong> Gesundheits- und Ernährungsbildung<br />
Steffen Schaal<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> Ludwigsburg / Abt. Biologie<br />
schaal@ph-ludwigsburg.de<br />
Ein wichtiger Aspekt schulischer Gesundheitsbildung ist die Vermittlung einer<br />
gesunden Ernährung. Die bisher erzielten Erfolge sind jedoch entweder<br />
marginal oder in Hinblick auf das Ernährungsverhalten Jugendlicher mäßig<br />
dokumentiert (vgl. Lach, 2003). Das Ernährungsverhalten Jugendlicher ist nur<br />
schwer zu beeinflussen: Für Jugendliche steht die Befriedigung kurzfristiger<br />
Bedürfnisse eher im Vordergrund als die Betrachtung langfristiger Folgen und<br />
Auswirkungen. Von daher sollte sich schulische Ernährungsbildung statt an<br />
normativ-defizitorientierten Ansätzen in stärkerem Maße an ressourcenorientierten<br />
Konzepten orientieren (Bartsch & Methfessel, 2004). Diese müssen<br />
alltagsgerecht, mehrperspektivisch und verhaltensrelevant sein, um die Bedürfnisse<br />
der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen.<br />
Im Forschungsprojekt „Geschmacksunterricht – SINNvolle Gesundheitsbildung“<br />
wird eine Unterrichtseinheit <strong>zur</strong> Ernährungsbildung unter besonderer<br />
Berücksichtigung des Geschmackssinns betreut und unter ökologischen Bedingungen<br />
evaluiert und weiterentwickelt. Hierbei wird neben der Betonung<br />
eines sinnhaften Zugangs <strong>zur</strong> Ernährung der authentische Lernkontext durch<br />
Chefköche als externe Experten sichergestellt (www.eurotoques.de).<br />
Es wurden drei Teilstudien in der 5. Klasse der Realschule (N = 160) in<br />
einem Pre-/ Post-Test-Design mit einer Kontrollgruppe (N = 25) durchgeführt.<br />
Dabei sollte geklärt werden, ob die kurzfristige Intervention über drei Schulstunden<br />
zu relevanten Wissenszunahmen führt und ernährungsbezogene Verhaltensweisen,<br />
Einstellungen und Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen<br />
kann. Zur Messung wurden bewährte empirische Verfahren verwendet sowie<br />
neue Verfahren eingesetzt (Eschenbeck & Kohlmann, 2004). Die Ergebnisse<br />
zeigen erwartungsgemäß keine Verhaltensänderungen, jedoch eine Zunahme<br />
des Wissens, positive Veränderungen bei gesundheitsbezogenen Einstellungen<br />
und ernährungsrelevanten Selbstwirksamkeitserwartungen sowie der Beurteilung<br />
der Bedeutsamkeit des Essens.<br />
Keywords:<br />
Ernährungsbildung, Geschmacksunterricht, authentischer Lernkontext<br />
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