Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Selbst- und Fremdberichte kindlichen Problemverhaltens
als Prädiktoren riskanten Gesundheitsverhaltens
im Jugendalter
Marc Vierhaus & Arnold Lohaus
Universität Bielefeld
marc.vierhaus@uni-bielefeld.de
Fragestellung: Die Studie untersucht, inwieweit riskantes Gesundheitsverhalten
in der Adoleszenz durch Selbst- und Fremdberichte kindlichen Problemverhaltens
zwei bzw. vier Jahre zuvor vorhergesagt werden kann. Methode: 366
Viertklässler nahmen an dieser längsschnittlichen Studie teil. In der vierten und
sechsten Klasse wurden die SchülerInnen und ihre Eltern bezüglich internalisierenden
und externalisierenden Problemverhaltens (Youth Self Report
bzw. Child Behavior Checklist) befragt. In der achten Klasse machten die
Kinder darüber hinaus Angaben zum Nikotinkonsum, Sexualverhalten, Diätverhalten
und zu suizidalen Tendenzen.
Ergebnisse: Die Korrelationen zwischen den Eltern- und Kindangaben
waren gering bis mittelmäßig hoch und stiegen über die Klassenstufen leicht an.
Kinder berichteten mehr Problemverhalten als ihre Eltern. Riskantes Gesundheitsverhalten
konnte insbesondere in der Gruppe der Jungen teilweise durch
die Angaben in der vierten Klasse vorhergesagt werden. Obwohl die so ermittelten
Zusammenhänge stabil blieben, verbesserten sich die Effektstärken
aber deutlich durch die Vorhersage anhand des berichteten Problemverhaltens
in Klasse 6. Selbst- und Fremdberichte erwiesen sich dabei als relativ gleichwertige
und verhaltensspezifische Prädiktoren.
Keywords:
Problemverhalten, Adoleszenz, Selbst- und Fremdberichte
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