Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Die subjektive Gesundheit Jugendlicher vor dem Übergang
von der Schule in den Beruf
Martina Kraus-Haas, Corinna Maaser & Burkhard Gusy
FU Berlin, FB Erziehungswissenschaften und Psychologie, AB Prävention und
psychosoziale Gesundheitsforschung
tina.kraus-haas@web.de
Fragestellung: Über welche Ressourcen verfügen Jugendliche, die vor dem
Wechsel von der 10. Klasse in die weitere schulische oder berufliche Zukunft
stehen? Welche Ressourcengewinne und -verluste antizipieren sie mit Blick auf
den anstehenden Statusübergang? Beeinflussen die Ressourcen sowie die
antizipierten Ressourcengewinne /-verluste die subjektive Gesundheit der
Jugendlichen? Diese Fragen wurden vor dem Hintergrund der „Theorie der
Ressourcenerhaltung“ von Hobfoll (1988; 2004) untersucht.
Methode: Eine quantitative Querschnitterhebung bei Haupt-, Real- und
Gesamtschülern der 10. Klassen eines Berliner Bezirks wurde durchgeführt.
Insgesamt konnten 546 Schüler befragt werden, die unterschiedliche Zukunftspläne
hatten. 62 % der Jugendlichen beabsichtigten eine weiterführende Schule
zu besuchen, knapp 20 % planten, eine Lehre zu beginnen und 10 % hatten
noch keine Pläne.
Ergebnisse: Die Jugendlichen verfügen über ein hohes Maß an Bedingungsressourcen
(Familie, Peers) und persönlichen Ressourcen (z. B.
Optimismus). Durch die Aufnahme einer Ausbildung/eines Arbeitsplatzes nach
Beendigung ihrer Schulzeit antizipieren die Jugendlichen einen Zuwachs an
Bedingungs-, Energie- und persönlichen Ressourcen. Die Mehrzahl berichtet
über ein gutes Wohlbefinden trotz körperlicher Beschwerden. In hierarchischen
Regressionsanalysen erweisen sich nicht nur die aktuell verfügbaren
Ressourcen sondern auch die Antizipation von Ressourcengewinnen und
-verlusten als bedeutsame Prädiktoren für die subjektive Gesundheit. Die Bedeutung
der Ergebnisse für die Praxis werden diskutiert.
Literatur:
Buchwald, P., Schwarzer, C. & Hobfoll, S. E. (Hrsg.) (2004). Stress gemeinsam bewältigen.
Ressourcenmanagement und multiaxiales Coping. Göttingen: Hogrefe.
Keywords:
Jugendliche, Statusübergang, subjektive Gesundheit
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