Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Prävention kindlicher Adipositas – Entwicklung eines
indizierten Präventionsangebots
Petra Warschburger, Katja Kröller & Dörthe Jahnke
Universität Potsdam
warschb@uni-potsdam.de
Fragestellung: In Deutschland sind bereits 2-3 % der 3- bis 6-jährigen Kinder
adipös. Besonders gefährdet sind v.a. Kinder übergewichtiger Eltern und solche
aus sozial benachteiligten Familien (geringes Einkommen; geringer Bildungsstand).
Erste Studien zeigen, dass diese Risikogruppen durch Präventionsangebote
nur schwer erreicht werden können. Ziel der Studie war es, einerseits
die Beweggründe für eine fehlende Inanspruchnahme von Präventionsangeboten
und andererseits auch die „Wünsche“ an ein solches Angebot zu
erheben, um darauf aufbauend ein indiziertes Präventionsangebot zu entwickeln.
Methode: Durchführung von 41 qualitativen Interviews; darauf aufbauend
standardisierte Fragebogenerhebung (N = 168 und N = 231) zur Erhebung von
Risikowahrnehmung, Selbstwirksamkeits- und Handlungsergebniserwartungen.
Ergebnisse: Im Interview äußerten 62 % der Mütter ein solches Angebot
für unwichtig zu halten. Weiterhin nannten sie v.a. Zeit- und Geldmangel sowie
geringes Durchhaltevermögen als Hinderungsgründe. Im 2. Schritt wurden u. a.
die Selbstwirksamkeits- (SW) und Handlungsergebniserwartungen (HE) der
Mütter erfragt. Während sich die Mütter in ihren HE bezogen auf Alter,
Geschlecht und Gewicht des Kindes, ihr eigenes Gewicht sowie bezogen auf
verschiedene soziodemografische Variablen nicht unterschieden, wiesen Mütter
mit einem geringen Bildungshintergrund geringere Selbstwirksamkeitsüberzeugungen
auf (negative Erfahrungen; Aufwand; eigene Belastung). Die
Risikowahrnehmung war nur gering ausgeprägt. Die psychosozialen Folgen von
Adipositas werden selten gesehen. Zurzeit wird das Präventionsangebot mit
einer vor geschalteten Motivierungsphase in einer Pilotstudie getestet; Vorgehen
und erste Ergebnisse werden vorgestellt.
Keywords:
Adipositas, Prävention, Vorschulalter
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