Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...
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Somatoforme Störungen in der Allgemeinbevölkerung –<br />
Prävalenz und Determinanten für die Inanspruchnahme<br />
medizinischer Leistungen<br />
Elmar Brähler 1 , Winfried Rief 2 , Alexandra Martin 2 & Heide<br />
Glaesmer 1<br />
1<br />
Universität Leipzig, Selbstständige Abteilung für Medizinische Psychologie<br />
und Soziologie<br />
2<br />
Philips-Universität Marburg, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie<br />
elmar.braehler@medizin.uni-leipzig.de<br />
Fragestellung: Personen mit somatoformen Störungen beanspruchen in hohem<br />
Ausmaß das Gesundheitssystem. Bisherige Untersuchungen dazu basieren<br />
primär auf Querschnittserhebungen und/oder Untersuchungen von Personen,<br />
die bereits ärztliche Hilfe aufsuchen. Demgegenüber wird mit dem vorliegenden<br />
Projekt ein bevölkerungsrepräsentativer, längsschnittlicher Ansatz gewählt. Es<br />
wird erwartet, dass nicht die körperlichen Beschwerden die Inanspruchnahme<br />
medizinischer Leistungen determinieren, sondern die psychologischen Bewertungsprozesse<br />
dieser Beschwerden. Dies bedeutet auch, dass es<br />
Menschen gibt, die trotz Vorliegen von (medizinisch nicht bedrohlichen) körperlichen<br />
Beschwerden keine medizinische Hilfe aufsuchen.<br />
Methoden: Zur Untersuchung der Determinanten des Inanspruchnahmeverhaltens<br />
wird in einer ersten Erhebungsphase im Mai/Juni 2007 bevölkerungsrepräsentativ<br />
an 2500 Personen mit dem PHQ-15-Somatisierungsscreener<br />
untersucht, ob funktionelle körperliche Beschwerden vorliegen.<br />
Als Determinanten für das Inanspruchnahmeverhalten werden Depression<br />
(PHQ-9), Angststörungen (PHQ-GAD-7), dispositioneller Optimismus,<br />
beschwerdeassoziierte Beeinträchtigung (PSI), gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />
(Euroqol), Lebenszufriedenheit (FLZ-M), Entscheidungsschwelle für<br />
Arztbesuche sowie soziodemografische Variablen erhoben.<br />
In einer zweiten Erhebungsphase mit anschließendem 1-Jahres-Follow-up<br />
wird eine Personengruppe mit erhöhten Werten für körperliche Beschwerden<br />
(N = 300) sowie eine Vergleichsgruppe ohne Vorliegen körperlicher Beschwerden<br />
(N = 200) aus dieser Gesamtstichprobe ausgewählt und per Interviewverfahren<br />
und Fragebögen genauer untersucht.<br />
Ergebnisse: Erste Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsuntersuchung<br />
werden vorgestellt.<br />
Keywords:<br />
somatoforme Störungen, Inanspruchnahme, Determinanten<br />
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