Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Geschlechtseffekte auf Unterstützungsintentionen:
Reichweite und Moderatoren
Thomas Klauer 1 & Sigrun-Heide Filipp 2
1 Medizinische Fakultät der Universität Rostock, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik
und Psychotherapeutische Medizin
2 Universität Trier, Fachbereich I - Psychologie
thomas.klauer@med.uni-rostock.de
Fragestellung: Während Befunde zu sozialer Unterstützung in realen Belastungssituationen
konsistent Geschlechtsunterschiede in erhaltener und geleisteter
sozialer Unterstützung nahelegen, finden sich kaum Hinweise auf entsprechende
Unterschiede in der Unterstützungsbereitschaft für hypothetische
Belastungssituationen (intendierte Unterstützung). In vorliegendem Beitrag wird
die relative Bedeutsamkeit der Geschlechtsvariablen im Vergleich zu anderen
Bedingungen intendierter Unterstützung geprüft.
Methode. Untersucht werden Daten zu Geschlechtseffekten aus sechs
Replikationsstudien eines Vignettenexperiments, in denen jeweils die von
Schwarzer und Weiner (1990) entwickelte Unterstützungsskala verwendet
wurde (N = 472).
Ergebnisse: Auf globaler Ebene zeigt sich zunächst ein deutlicher Unterschied
im Sinne einer höheren Unterstützungsbereitschaft weiblicher Versuchspersonen,
der nicht durch die beiden in der Attributionstheorie des Hilfehandelns
postulierten Mediatoren Mitleid und Ärger vermittelt wird. Allerdings
zogen in den Vignetten beschriebene männliche Akteure deutlich höheren
Ärger auf sich als weibliche. Weitere Befunde verweisen auf Interaktionen
zwischen beiden Geschlechtsvariablen untereinander sowie mit Merkmalen der
in den Vignetten dargestellten Belastungssituationen.
Neben der Frage der Generalisierbarkeit der Befunde werden abschließend
Implikationen für Modelle der Verfügbarkeit sozialer Unterstützung
diskutiert.
Literatur:
Schwarzer, R. & Weiner, B. (1990). Die Wirkung von Kontrollierbarkeit und Bewältigungsverhalten
auf Emotionen und soziale Unterstützung. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 21,
118-125.
Keywords:
Social Support Networks, Coping Behaviors, Gender Differences
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