08.12.2012 Aufrufe

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Herzratenvariabilitäts-Biofeedback in der Behandlung<br />

essenzieller Hypertonie: Die Bedeutung der<br />

Barorezeptoren-Sensitivität<br />

Lutz Mussgay 1 , Anke Reineke 2 , Sebastian Domann, 1 Richard<br />

Gevirtz 2 & Heinz Rüddel 1<br />

1<br />

Psychosomatische Fachklinik St.-Franziska-Stift, Bad Kreuznach, Abteilung<br />

für Verhaltensmedizin und Rehabilitation des Forschungszentrums für<br />

Psychobiologie und Psychosomatik (FPP), Universität Trier<br />

2<br />

Alliant International University, San Diego, USA<br />

l.mussgay@fskh.de<br />

Fragestellung: Bei Patienten mit essenzieller Hypertonie haben Behandlungsversuche<br />

mit langsamer Atmung viel versprechende Ergebnisse gezeigt. Die<br />

vorliegende Studie untersucht die Effekte einer Biofeedback-Behandlung mit<br />

Hilfe einer Steigerung der Herzratenvariabilität (HRV) durch langsame Atmung<br />

(ca. 6 Zyklen/min) (EG) im Vergleich zu einer Aufmerksamkeits-Placebo<br />

Kontrollgruppe (KG). Zusätzlich wird ermittelt, welchen Beitrag die Baroreflex-<br />

Sensitivität (BRS) als Kennwert der autonomen, kardiovaskulären Regulation<br />

leistet.<br />

Methode: Die Teilnehmer wurden in einer Psychosomatischen Fachklinik<br />

rekrutiert. Alle Versuchspersonen (Alter 18-60 Jahre) erfüllten die Kriterien für<br />

Stufe 1 Hypertonie (90-99/140–159 mmHg). Die Patienten wurden den Gruppen<br />

zufällig zugewiesen. Beide Gruppen erhielten zudem die Standardbehandlung<br />

der Klinik. Während der 1., 5. und 10. Sitzung sowie zum Follow-up-Zeitpunkt<br />

(+3 Monate) wurden die abhängigen Variablen ermittelt.<br />

Ergebnisse: Die Auswertung von 31 Patienten der EG (46,9 Jahre, 15<br />

Frauen) und 26 Patienten der KG (49,1 Jahre, 15 Frauen), von denen jeweils<br />

18 auch die 3-Monatskatamnese absolvierten, zeigen vor allem in der EG<br />

starke anfängliche Blutdruckreduktionen relativ zum ermittelten 24-Std-Wert.<br />

Diese verlieren sich jedoch im Verlauf der Erhebung wieder, so dass keine<br />

Gruppenunterschiede bestehen bleiben. Patienten der EG reduzierten jedoch<br />

signifikant ihren antihypertensiven Medikamentengebrauch. Sie zeigten auch<br />

während der initialen Trainingsphase einen starken Anstieg der BRS, die KG<br />

verändert sich kaum. Dieser anfängliche Gewinn verliert sich aber zum Ende<br />

hin wieder. Dies weist auf die Bedeutung der BRS als vermittelnder Mechanismus<br />

hin. Entsprechende starke anfängliche Anstiege mit späterer Abnahme<br />

finden sich in der HRV für die EG im gesamten, niederen und mittleren<br />

Frequenzband. Der anfängliche Anstieg bei BRS und HRV mit anschließender<br />

Abnahme weist auf ungeklärte autonome Anpassungsmechanismen hin.<br />

Keywords:<br />

Herzraten-Variabilitäts-Biofeedback, Hypertonie, Barorezeptoren-Sensitivität<br />

100

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!