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Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

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Klasse2000 an deutschen Schulen:<br />

Erreicht schulische Gesundheitsförderung Kinder<br />

aus sozial benachteiligten Gruppen?<br />

Christina Storck 1 , Thomas Duprée 1 , Marina Angladagis 1 & Pál L.<br />

Bölcskei 2<br />

1 Verein Programm Klasse2000 e.V., Nürnberg<br />

2 IRT Institut für Rauchberatung & Tabakentwöhnung, München<br />

christina.storck@klasse2000.de<br />

Soziale Schichtzugehörigkeit ist ein zentraler Erklärungsfaktor für den Gesundheitszustand<br />

von Kindern und Jugendlichen. Niedriger Sozialstatus und<br />

Migrationshintergrund sind Risikofaktoren für Übergewicht, Essstörungen,<br />

motorische Defizite und psychische Probleme (Kurth, 2006). Ergebnisse <strong>zur</strong><br />

sozialen Ungleichheit von Gesundheitschancen zeigen, dass insbesondere diejenigen<br />

von einem hohen Krankheitsrisiko betroffen sind, die über geringe<br />

psychosoziale Ressourcen verfügen und ein riskantes Gesundheitsverhalten<br />

praktizieren. Deshalb ist es notwendig, Kinder aus Familien mit geringem<br />

Sozialstatus oder Migrationshintergrund möglichst frühzeitig in ihrem Gesundheitsbewusstsein<br />

und ihren persönlichen und sozialen Kompetenzen zu<br />

stärken. Hierfür eignen sich Maßnahmen der Verhaltensprävention, die<br />

individuelle Verhaltensweisen und alltägliche Aspekte der Lebensführung<br />

ebenso beeinflussen wie psychosoziale Kompetenzen.<br />

Im Zentrum von Präventionsbemühungen sollten soziale Gruppen stehen,<br />

die gesundheitsfördernde Maßnahmen am stärksten benötigen. Erfahrungsgemäß<br />

sind diese jedoch in der Praxis schwer zu erreichen. Vor dem<br />

Hintergrund dieses „Präventionsparadoxons“ (Hurrelmann, 2003) wird am Beispiel<br />

des schulischen Präventionsprogramms „Klasse2000“ untersucht, in<br />

welchem Umfang Grundschulen aus sozialen Brennpunkten erreicht werden<br />

und wie sich dort Akzeptanz und Praktikabilität des Programms darstellen.<br />

Datengrundlage bildet eine bundesweite Befragung teilnehmender Lehrkräfte<br />

(N = 3756). 23,8 % der Lehrkräfte geben an, dass ihre Schule zu einem<br />

„sozialen Brennpunkt“ gehört. Die Ergebnisse belegen eine hohe Akzeptanz<br />

und Praktikabilität für die spezifische Zielgruppe. Lehrkräfte aus Brennpunkt-<br />

Schulen beurteilen das Unterrichtskonzept positiver als ihre Kollegen. Unterschiede<br />

hinsichtlich Intensität und Konzepttreue der Programmumsetzung bestehen<br />

nicht. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf spezifische Bedürfnisse<br />

und Präventionsstrategien für sozial Benachteiligte diskutiert.<br />

Keywords:<br />

Suchtvorbeugung, Gesundheitsförderung, Grundschule<br />

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