Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...
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Diagnostik von Stressbewältigung bei Kindern und<br />
Jugendlichen mit dem SSKJ 3-8: Erweiterungen<br />
Heike Eschenbeck 1 , Carl-Walter Kohlmann 1 & Norbert Hermanns 2<br />
1<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> Schwäbisch Gmünd, Institut für Humanwissenschaften,<br />
Psychologie<br />
2<br />
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />
In dem Vortrag wird über Erweiterungen im Bereich der Diagnostik von Stressbewältigung<br />
mit dem Fragebogen <strong>zur</strong> Erhebung von Stress und Stressbewältigung<br />
im Kindes- und Jugendalter (SSKJ 3-8, Lohaus et al., 2006) berichtet.<br />
In einer ersten Studie (Eschenbeck et al., 2007) wurden Strategien der<br />
Bewältigung und Blutzuckereinstellung bei 53 Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes<br />
mellitus (Alter 12-17 Jahre) untersucht. Die erkrankten Jugendlichen bearbeiteten<br />
eine diabetesspezifisch erweiterte Version des SSKJ 3-8, wobei<br />
krankheitsspezifische Stresssituationen (z. B. „schlechte HbA1c-Werte“) als<br />
auch krankheitsunspezifische Alltagsstressoren (z. B. „Streit mit Freund/in“) berücksichtigt<br />
wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Diabetessituationen nicht<br />
per se belastender erlebt wurden als die Alltagsstressoren. Mädchen berichteten<br />
häufiger über Suche nach sozialer Unterstützung sowie problemorientierte<br />
Bewältigung, Jungen dagegen über vermeidende Bewältigung. Eine<br />
diabetesbezogene vermeidende Bewältigung war bei Mädchen mit ungünstigeren<br />
mittleren Blutzuckerwerten der letzten drei Monate (HbA1c)<br />
assoziiert. In einer zweiten Studie wurden die fünf Skalen des SSKJ 3-8 <strong>zur</strong><br />
Erhebung des Bewältigungsverhaltens (Suche nach sozialer Unterstützung,<br />
problemorientierte Bewältigung, vermeidende Bewältigung, palliative sowie<br />
ärgerbezogene Emotionsregulation) um die beiden Subskalen Mediennutzung<br />
und impulsgesteuertes Essverhalten erweitert. Befragt wurden insgesamt ca.<br />
1.000 adipöse und nicht-adipöse Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14<br />
Jahren. Psychometrische Kennwerte sowie Assoziationen mit Körpergewichtsstatus<br />
und Variablen des Gesundheitsverhaltens werden vorgestellt. Die Ergebnisse<br />
beider Studien werden im Hinblick auf diagnostische sowie gesundheitspsychologische<br />
Implikationen diskutiert.<br />
Literatur:<br />
Eschenbeck, H., Kohlmann, C.-W., Deiß, S., Hübner, I. & Hermanns, N. (2007). Stress, Stressbewältigung<br />
und Blutzuckereinstellung bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mellitus: Zur<br />
Bedeutung erkrankungsspezifischer Diagnostik. Zeitschrift für <strong>Gesundheitspsychologie</strong>,<br />
15, 119-126.<br />
Lohaus, A., Eschenbeck, H., Kohlmann, C.-W. & Klein-Heßling, J. (2006). Fragebogen <strong>zur</strong> Erhebung<br />
von Stress und Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter (SSKJ 3-8). Göttingen:<br />
Hogrefe.<br />
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