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Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

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Gesundheitsbezogene Risikofaktoren exzessiver Internetnutzung<br />

im Jugendalter<br />

Sabine Meixner 1 & Matthias Jerusalem 2<br />

1 Freie Universität Berlin<br />

2 Humboldt-Universität zu Berlin<br />

meixners@zedat.fu-berlin.de<br />

Der zunehmende Einzug des Internets in den Alltag von Kindern und Jugendlichen<br />

hat Diskussionen über die Risiken des Internets und die Gefahr einer<br />

möglichen Abhängigkeit von Chats oder Onlinespielen entfacht. Forschungsbefunde<br />

deuten auf eine hohe Verbreitung exzessiver Internetnutzung unter<br />

Jugendlichen, beträchtliche personenbezogene Probleme der Betroffenen und<br />

negative Folgen längerfristigen Problemverhaltens im persönlichen, sozialen<br />

und leistungsbezogenen Bereich hin. Da viele Studien methodische Probleme<br />

aufweisen (z. B. fehlende psychometrische Gütekriterien, mangelnde Stichproben-Repräsentativität),<br />

haben wir eine Skala <strong>zur</strong> Messung von Internetsucht<br />

entwickelt und im Rahmen von Online-Studien mit ca. 17.000 Teilnehmern<br />

validiert. Dabei ergab sich für Jugendliche eine Prävalenzrate von 17 % sowie<br />

Zusammenhänge exzessiver Internetnutzung mit Abhängigkeitstendenzen<br />

(z. B. Entzugserscheinungen, Kontrollverlust) und persönlichen wie sozialen<br />

Problemen.<br />

In der hier berichteten Folgestudie wurden mit einem Fragebogen bundesweit<br />

N = 4600 Schüler zwischen 14 und 25 Jahren mit der Internetsucht-Skala<br />

untersucht und zu möglichen Risikofaktoren problematischen Internetverhaltens<br />

befragt. Es zeigte sich, dass bisherige Online-Befragungen das Ausmaß exzessiver<br />

Internetnutzung durch Jugendliche überschätzen. Jedoch weisen Betroffene<br />

ein vielfältiges Problemprofil auf. Als bedeutsame Risikofaktoren exzessiver<br />

Internetnutzung erwiesen sich insbesondere hohes Belastungserleben,<br />

dysfunktionale Copingstile und eine geringe spezifische Regulationskompetenz<br />

bzw. Selbstwirksamkeit. Weitere Zusammenhänge zeigten sich mit Persönlichkeitsfaktoren<br />

wie Ängstlichkeit, Depressivität, Selbstwertgefühl sowie mit<br />

sozialen Ressourcen und Problemen. Die Befunde werden im Hinblick auf Präventionsmöglichkeiten<br />

diskutiert.<br />

Keywords:<br />

Internetsucht, Stressbewältigung, jugendliches Risikoverhalten<br />

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