Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...
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Der Einfluss erinnerter elterlicher Erziehung auf die<br />
Lebenskompetenz junger Erwachsener<br />
Marah Saenger & Urs Fuhrer<br />
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg /Institut für Psychologie<br />
marahmarie@gmail.com<br />
Die Studie untersucht den Einfluss erinnerter elterlicher (d. h. mütterlicher und<br />
väterlicher) Erziehung auf die Lebenskompetenz junger Erwachsener und prüft<br />
auch Interaktionseffekte zwischen dem Erziehungsverhalten beider Eltern.<br />
Lebenskompetenz wurde, dem Konzept der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO, 2001) folgend, als globales Maß psychosozialer Kompetenz definiert.<br />
Demnach soll sie helfen, Herausforderungen des täglichen Lebens durch<br />
positives Verhalten effektiv zu bewältigen. In der Studie wurden acht der von<br />
der WHO genannten Lebensfertigkeiten operationalisiert: Entscheidungen<br />
treffen, Probleme lösen, Kreatives Denken, Effektive Kommunikation, Interpersonale<br />
Beziehungsfähigkeiten, Selbstkenntnis, Empathie und Coping mit<br />
Emotionen. In Anlehnung an die neuere psychologische Erziehungsforschung<br />
(Fuhrer, 2005) wurden drei globale Dimensionen elterlichen Erziehungsverhaltens<br />
erfasst: elterliche Wärme, Verhaltenskontrolle und psychologische<br />
Kontrolle.<br />
Die retrospektive, querschnittliche Fragebogenstudie wurde an einer<br />
akademischen Stichprobe (N = 544; 55 % weiblich, 45 % männlich; Altersdurchschnitt<br />
24 Jahre, SD = 2.6) in drei deutschen Städten durchgeführt. Mittels<br />
linearer Strukturgleichungsmodelle (SGM) wurde der Einfluss elterlicher Erziehung<br />
auf die Lebenskompetenz geprüft. Von den drei Erziehungsdimensionen<br />
erwies sich elterliche Wärme als stärkster Prädiktor für Lebenskompetenz.<br />
Die getesteten SGM zeigten einen eher unbefriedigenden Daten-Fit<br />
und indizieren, dass weitere Faktoren <strong>zur</strong> Erklärung der Lebenskompetenz<br />
herangezogen werden müssen. Zudem zeigten sich in den Regressionsanalysen<br />
bei Söhnen Wechselwirkungen mütterlicher und väterlicher Wärme bzw.<br />
psychologischer Kontrolle. Für die Ausprägung der Lebenskompetenz erwiesen<br />
sich Diskrepanzen zwischen dem Erziehungsverhalten der beiden Eltern als<br />
abträglich.<br />
Literatur:<br />
Fuhrer, U. (2005). Lehrbuch Erziehungspsychologie. Bern: Huber.<br />
World Health Organisation (Ed.) (2001). Skills for health. Geneva: WHO.<br />
Keywords:<br />
Erziehung, Lebenskompetenz<br />
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