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Beiträge zur Gesundheitspsychologie - Pädagogische Hochschule ...

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Weniger sind manchmal mehr: Identifikation und Überprüfung<br />

von gemeinsamen Übergängen in aktuellen<br />

Stadienmodellen<br />

Benjamin Schüz 1 , Falko F. Sniehotta 2 , Natalie Mallach 3 & Ralf<br />

Schwarzer 3<br />

1 Jacobs University Bremen<br />

2 University of Aberdeen<br />

3 Freie Universität Berlin<br />

schuez@zedat.fu-berlin.de<br />

Fragestellung: Die am weitesten verbreiteten Stadientheorien (z. B. TTM, MAP,<br />

PAPM, HAPA) nehmen unterschiedlich viele Stadien an, grundlegende Annahmen<br />

lassen sich aber integrieren. Evidenz aus Untersuchungen <strong>zur</strong><br />

Effektivität von Planung, zu phasenspezifischer Selbstwirksamkeit sowie die<br />

Identifikation einer Intentions-Verhaltens-Lücke sprechen dafür, statt vieler fein<br />

differenzierter drei grundlegend qualitativ unterschiedliche Stadien zu unterscheiden<br />

(Weinstein, Rothman & Sutton, 1998): Ein präintentionales Stadium<br />

(noch keine Intention zu handeln), ein intentionales (Intention, aber noch keine<br />

Handlung) und ein aktionales Stadium (bereits handelnd). Qualitative Unterschiede<br />

zwischen Stadien lassen sich über stadienspezifische Prädiktoren von<br />

Stadienübergängen nachweisen (Weinstein, Rothman & Sutton, 1998).<br />

Methode: Längsschnittliche Studie <strong>zur</strong> Zahnhygiene mit zwei Messzeitpunkten<br />

im Abstand von vier Wochen. Übergänge zwischen den drei Stadien<br />

wurden mit Diskriminanzanalysen durch die evidenzbasierten Faktoren Risikowahrnehmung,<br />

Handlungs-Ergebnis-Erwartungen, Selbstwirksamkeit, Ausführungsplanung<br />

und Bewältigungsplanung vorhergesagt.<br />

Ergebnisse: Ausführungsplanung sagt Progression aus dem präintentionalen<br />

(Wilks λ = .93), Bewältigungsplanung und Selbstwirksamkeit<br />

Progression sowie Regression aus dem intentionalen (Wilks λ = .61), und<br />

Selbstwirksamkeit Regression aus dem aktionalen Stadium vorher (Wilks λ =<br />

.94).<br />

Schlussfolgerungen: Die Identifikation von stadienspezifischen Prädiktoren<br />

von Stadienwechseln spricht für qualitative Unterschiede zwischen einem präintentionalem,<br />

einem intentionalen und einem aktionalen Stadium. Die Ergebnisse<br />

und das Vorgehen bei dieser Studie implizieren, Gemeinsamkeiten von<br />

Theorien zu identifizieren und bei Untersuchungen zu berücksichtigen.<br />

Literatur:<br />

Weinstein, N. D., Rothman, A. J., & Sutton, S. R. (1998). Stage theories of health behavior:<br />

Conceptual and methodological issues. Health Psychology, 17, 290-299.<br />

Keywords:<br />

Stadientheorien, Evidenzbasierung, theoretische Integration<br />

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