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Zusammenfassung - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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7 Fusion<br />

Ausprägung genetisch determiniert 5 ist, beispielsweise im Falle der Gesichtsgeometrie, ist<br />

eine Unterscheidung <strong>von</strong> nahen Verwandten mitunter schwierig und bei eineiigen Zwilligen<br />

oft unmöglich. Und schließlich gibt es bei jedem biometrischen Verfahren das Problem des<br />

Fehlers bei der Erkennung aufgrund der unscharfen Natur biometrischer Sensorausgaben. So<br />

ist die Gesichtserkennung unter anderem stark <strong>von</strong> der Beleuchtungssituation abhängig, die<br />

Fingerabdruckerkennung <strong>von</strong> der genauen Positionierung des Fingers auf dem Sensor, die<br />

Unterschriftenerkennung <strong>von</strong> der Stifthaltung und so weiter. Diese aufgezählten Probleme<br />

können mithilfe der Fehlertypen FTE (failure to enroll), FTA (failure to acquire), FAR (false<br />

acceptance rate), FRR (false rejection rate) und FIR (false identification rate) quantifiziert<br />

und bewertet werden (siehe hierzu etwa [Way99, Bro07]).<br />

Mithilfe verschiedener Fusionsstrategien wird versucht, diesen Problemen zu begegnen. So<br />

ist es möglich, neben dem Fingerabdruck beispielsweise die Gesichtsgeometrie als zusätzliches<br />

beziehungsweise alternatives biometrisches Merkmal zu verwenden, um somit bei Erfassungproblemen<br />

des einen Merkmals auf das zweite Merkmal zurückgreifen zu können. Auch<br />

lässt sich die Zuverlässigkeit biometrischer Systeme dadurch erhöhen, dass mehrere Merkmale<br />

ausgewertet werden. J. Czyz, J. Kittler und L. Vanderdorpe unterscheiden hierbei zwischen<br />

Multimodal Expert Fusion und Intramodal Expert Fusion [CKV04]. Eine weitaus präzisere<br />

Systematisierung biometrischer Fusion mit Blick auf die Art <strong>von</strong> Daten, die fusioniert werden,<br />

geben A. Ross, K. Nandakumar und A. Jain in [RNJ06]. Sie unterscheiden dabei:<br />

• multimodale Systeme: Kombination verschiedener biometrischer Modalitäten (etwa<br />

Gesichts-, Fingerabdruck- und Handgeometrie [RJ03], Stimm- und Handschriftbiometrie<br />

[VSVS05] oder Stimm-, Gesichts- und Handschriftbiometrie [SPC + 05]),<br />

• multisensorische Systeme: Erfassung eines einzelnen biometrischen Merkmals mithilfe<br />

verschiedener Sensoren (beispielsweise Kombination <strong>von</strong> Normallicht- und Infrarotkameras<br />

für Gesichtserkennung [CFB05] oder gleichzeitige Verwendung zweier unterschiedlicher<br />

Geräte für die Erfassung der Stiftbewegung beim Schreiben [SVO07]),<br />

• multialgorithmische Systeme: Verwendung unterschiedlicher Erkennungsverfahren für<br />

Daten derselben biometrischen Modalität (beispielsweise die Fusion zweier Gesichtserkennungsalgorithmen<br />

[CKV02, CSKV04, CKV04] oder die Fusion verschiedener Abstandsmaße<br />

[SVD05] beziehungsweise verschiedener Erkennungssysteme [SVVS05]<br />

für die Signaturerkennung),<br />

• Multi-Sample-Systeme: Mehrfache Erfassung und Verarbeitung der selben biometrischen<br />

Eigenschaft (mehrfache Abgabe der Unterschrift oder Verwendung einer größeren<br />

Anzahl an Gesichtsbildern [KMJS97, SPC + 05]),<br />

• Multi-Instanz-Systeme: Erfassung und Verarbeitung mehrerer Instanzen derselben biometrischen<br />

Modalität (beispielsweise Berücksichtigung der Fingerandrücke mehrerer<br />

Finger [JPR99] oder Verwendung der Unterschrift gemeinsam mit weiteren Handschriftsemantiken<br />

[SVD07b]),<br />

5 Biometrische Merkmale können danach unterschieden werden, ob sie genotypisch (durch Vererbung), randotypisch<br />

(zufällig im Laufe der embryonalen Entwicklung) oder konditioniert (durch Training erlernt) entstehen<br />

[Bro07, Liu08].<br />

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