16.12.2012 Aufrufe

Zusammenfassung - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Zusammenfassung - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Zusammenfassung - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.1 Überblick über Biometrie und biometrische Fusion<br />

• hybride Systeme: Kombination verschiedener der oben aufgeführten Systemtypen (beispielsweise<br />

Stimm- und Handschriftbiometrie sowie zwei verschiedene Algorithmen<br />

für die Handschriftverifikation [VS05]).<br />

Zusätzlich können der Vollständigkeit halber die so genannten multifaktoralen Systeme<br />

(engl. multi factor authentication) in diese Aufzählung aufgenommen werden, auch wenn<br />

bei diesen zumeist nur ein einziges singlebiometrisches System zum Einsatz kommt [BAZ03,<br />

VHD05]. Die Fusion besteht bei diesen Systemen in der Kombination der Biometrie mit einer<br />

Authentifikation auf Basis der Preisgabe <strong>von</strong> Wissen in Form <strong>von</strong> beispielsweise Passworten,<br />

Passphrasen, PINs (engl. personal identification number) oder TANs (Transaktionsnummern),<br />

der Präsentation oder Verwendung eines Besitzes, etwa in Form <strong>von</strong> Chipkarten oder Schlüsseln<br />

und/oder der Bestimmung des aktuellen Kontextes des Benutzers, etwa die Position, die<br />

Anwesenheit weiterer Personen oder die Tageszeit [SH04].<br />

Neben dieser Unterscheidung hinsichtlich der Art der zu fusionierenden Daten (in [RNJ06,<br />

S. 44] als »biometric sources« bezeichnet), werden multibiometrische Verfahren danach unterteilt,<br />

auf welcher Verarbeitungsebene (siehe Abbildung 7.1) die Fusion stattfindet. Ross et<br />

al. [RNJ06, S. 55ff] unterscheiden grob danach, ob die Fusion vor oder nach dem biometrischen<br />

Merkmalsvergleich (fusion prior to matching oder fusion after matching) stattfindet.<br />

Zur fusion prior to matching zählen die Fusion auf Sensorebene (engl. sensor level) und auf<br />

Merkmalsebene (engl. feature level); zur fusion after matching zählen die Fusion auf Vergleichsebene<br />

(engl. score level oder matching level) und Entscheidungsebene (engl. decision<br />

level). 6 In Abbildung 7.2 wird das Ablaufschema der biometrischen Authentifikation aus Abbildung<br />

7.1 um ein Fusionsmodul für die vier Fusionsebenen erweitert.<br />

In [RNJ06, S. 59f] wird angenommen, die Effizienz eines biometrischen Systems, basierend<br />

auf einer Fusion sei umso höher, je »eher« die Fusion durchgeführt würde, da im Laufe<br />

der Verarbeitungsschritte die vorhandene Information abnähme. Zumindest für die Fusion auf<br />

Vergleichs- und Entscheidungsebene ist dies plausibel. Während bei einer Fusion auf Vergleichsebene<br />

quantitative Angaben über den Grad der einzelnen biometrischen Ähnlichkeiten<br />

für die Fusion verwendet werden, basiert die Fusion auf Entscheidungsebene (im Falle einer<br />

Verifikation) auf einer Verknüpfung binärer Ausdrücke (»Akzeptanz« / »Ablehnung«) der<br />

biometrischen Einzelentscheidungen.<br />

In der Praxis ist eine Fusion auf einer anderen als der Entscheidungsebene unter Umständen<br />

schwierig, wenn verschiedene geschlossene Einzelbiometriesysteme verwendet werden 7 , auf<br />

deren innere Verarbeitung <strong>von</strong> außen kein Zugriff möglich ist und die als Ausgabe lediglich<br />

die biometrische Entscheidung liefern, nicht jedoch beispielsweise ein Ähnlichkeitsmaß.<br />

Im Folgenden soll anhand <strong>von</strong> Beispielen das Wesen der verschiedenen Fusionsebenen<br />

illustriert werden:<br />

• Sensorebene: Eine Fusion auf dieser Ebene der biometrischen Datenverarbeitung setzt<br />

6 Für den speziellen Fall der Authentifikation im Identifikationsmodus führen Ross et al. in [RNJ06, S. 56, 70ff]<br />

zusätzlich die Rank-Level-Fusion an, auf die hier jedoch nicht eingegangen werden soll.<br />

7 »In a multibiometric system, fusion is carried out at the abstract or decision level when only the decision<br />

output of the individual biometric matchers are available. Many commercial off-the-shelf (COTS) biometric<br />

matchers provide access only to the final recognition decision. When such COTS matchers are used to build<br />

a multibiometric system, only decison level fusion is feasible.« [RNJ06, S. 73f]<br />

87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!